Sie sind das Salz in der Suppe der ostbelgischen Handball-Fans: die Derbys zwischen der KTSV Eupen und dem HC Eynatten-Raeren. Mittwoch, um 18 Uhr ist es wieder so weit, wenn die Damen-Teams im Eupener Sportzentrum im 1/16-Finale des Landespokals die Klingen kreuzen.

Anders als im Vorjahr sind die beiden Mannschaften nicht mehr in der gleichen Klasse angesiedelt. Nach dem Abstieg aus der 2. Division dominieren die Eupenerinnen das Geschehen in der 1. wallonischen Division haushoch und gewinnen zumeist mit mehr als 20 Toren Unterschied.
Am Mittwoch werden sie jedoch wieder auf ernsthafte Gegenwehr stoßen und einen Rollentausch vornehmen: vom Favoriten zum Außenseiter. Das Team von Philipp Reinertz geht wegen des Klassenunterschieds mit drei Toren Vorsprung in die Partie.
„Nur wenn Eynatten uns auf die leichte Schulter nimmt oder nicht vom Anpfiff weg voll durchzieht, haben wir eine Chance“, steht für den KTSV-Coach fest. „Das Leistungsgefälle zwischen der 2. Division und der 1. LFH ist riesig, wie unser eigener Saisonverlauf ja beweist“, führt er zur Begründung an.
Mit Montegnée schon einen Zweitdivisionär ausgeschaltet
Ganz neu ist ernsthafte Gegenwehr für die Eupenerinnen nicht. „In der zweiten Pokalrunde haben wir mit Montegnée bereits einen Zweitdivisionär in der Verlängerung ausgeschaltet. Damals ist es uns gelungen, aus den drei Toren Handicap schnell einen Sechs-Tore-Vorsprung zu machen.“
Ansonsten herrscht im KTSV-Lager vor allem Vorfreude auf das Kräftemessen mit dem Nachbarverein, auf den man sich taktisch gut eingestellt zu haben glaubt.
Der Motor von Zweitdivisionär Eynatten stotterte nach einem tollen Start zuletzt etwas: Gegen Bressoux gab es eine Heimniederlage, in Sprimont nur ein Unentschieden. Trotzdem zeigte sich Eynattens Trainer Kurt Rathmes zuversichtlich.
„Wir sind die bessere Mannschaft, aber das müssen wir auf dem Platz erst mal auch zeigen. Wir werden uns anstrengen und wir werden uns anstrengen müssen“, zollte er den Gastgeberinnen indirekt seinen Respekt.
Eine Formalität werde die Begegnung aber dennoch nicht. „Das wird schon wegen der Derbyatmosphäre ein heißes Spiel“, so Rathmes, der daran erinnerte, dass diesmal mit Deborah Laschet und Iveta Pecinova gleich zwei KTSV-Spielerinnen mit dabei sein werden, die im Vorjahr noch das Trikot des HCER getragen haben.
Kurt Rathmes: „Wir werden uns anstrengen müssen.“
Zudem verhehlte er nicht, dass einige seine Schützlinge vor dem Derby am Stockbergerweg durchaus angespannt seien.
Rathmes hofft, in dieser Begegnung erstmals seit Saisonbeginn seine angestammte Torfrau Tanja Klausmeyer – nach beendeter Babypause – einsetzen zu können. Darüber hinaus sind bei den favorisierten Gästen quasi alle Spielerinnen an Bord.