Philipp Reinertz und Marc Wagner im Interview zum European Cup Spiel und einem ersten kleinen Fazit zu den intensiven letzten Wochen im Damen Handballteam
Philipp: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Gestern (Dienstag 26.09) war die letzte Bewährungsprobe gegen HUBO Handball vor dem Rückspiel im European Cup am Samstag gegen Zalgiris Kaunas. Wie sieht dein Fazit der beiden letzten Wochen aus, die sehr intensiv waren?
Wir haben bis auf den Ausrutscher in Visé einen sehr erfolgreichen Saisonstart erlebt. Man darf bis hierhin mit der Punktausbeute in der Meisterschaft und dem Verlauf des Europapokals recht zufrieden sein. Allerdings agieren wir noch nicht mit dem nötigen Selbstverständnis, wodurch wir in unserem Spiel immer wieder kleinere Schwächephasen durchleben. Es wird aber derzeit von Woche zu Woche besser. Zudem sind jetzt auch endlich die Verletzten wieder zurück, sodass wir auch in der Breite sehr gut aufgestellt sind. Die Spieldichte ist derzeit schon extrem hoch, aber die Mädels haben das bis hierhin extrem gut gemeistert. Trotzdem ist es gut, dass der Oktober nicht ganz so viele Spiele bereit hält. Dann können wir auch im Training wieder etwas intensiver an Athletik und Technik arbeiten, um uns für die kommenden Aufgaben zu rüsten.
Philipp: Welche Lehren hast du aus den letzten Spielen gezogen und wie gehst du mit deinem Team auf die Reise nach Litauen? Gibt es eine bestimmte Marschroute?
Wenn wir voll fokussiert sind und die nötige Emotionalität auf die Platte bekommen, sind wir schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison recht gut in unserer Spielanlage. Manchmal sind wir im Gefühl der Sicherheit aber noch etwas übermütig und undiszipliniert. Daran gilt es zu arbeiten. Nach Litauen fliegen wir, als ob es kein Hinspiel gegeben hätte. Wir wollen das maximal beste Resultat erzielen. Im Idealfall möchten wir auch dort gewinnen.
Philipp: Wie ist die Stimmung im Team, wie setzt sich der Kader zusammen? Wir haben gehört auch die Damen 2 werden die Damen 1 zum Auswärtsspiel begleiten. Wie ist da die Gruppe geeint?
Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet. In der Tat kommt fast der gesamte Kader mit nach Kaunas. Dieses Erlebnis wollten wir keiner Spielerin vorenthalten. Die Europapokalspiele sind die Belohnung für die Arbeit der vergangenen Monate. Und daran hatte jede Spielerin ihren Anteil. Dementsprechend werden wir mit einer sehr großen Gruppe nach Litauen reisen.
Marc: Der gesamte Verein lebt die aktuellen Spieltage mit einer enormen Intensität. Wie ist die Resonanz im KTSV Umfeld bisher?
Die Resonanz ist sehr positiv! Das Fazit einen Monat nach Saisonstart ist doch sehr positiv. Die Herren haben ein super Heimspiel geliefert und zeigen derzeit gute Leistungen in den schweren Auswärtsspielen bei den holländischen Top-Mannschaften. Die Damen haben die Meisterschaft ebenfalls gut begonnen und stehen einen Punkt hinter St.Truiden oben in der Tabelle. Das Europacup Heimspiel gegen Kaunas am vergangenen Wochenende war hier natürlich ein absolutes Highlight. Die Freude bei allen war riesig und die Begeisterung packte den ganzen Verein und das Umfeld von klein bis gross.
Hier auch noch mal ein DANKE an alle Fans, die in der Halle waren und die Mannschaft so lautstark unterstützt haben. Es war wieder eine super Kulisse, die auch der Gegner und die Offiziellen noch mal lobend erwähnten. Und ein weiteres DANKE gehört allen Helfern, die im Hintergrund zum Gelingen dieses tollen Events beigetragen haben.
Marc: Was ist bereits gemacht worden und wie sieht die Planung der kommenden Tage aus? Was erwartet das Team vor Ort und die Fans zu Hause?
Die Planung ist schon was länger fix. Wir werden Freitagmorgen mit TSE (Travel Service Eupen) nach Brüssel aufbrechen. Von Brüssel aus fliegen wir nach Vilnius. Von dort geht es dann ins eine Stunde entfernte Kaunas per Bus. Abends ist für unsere Mannschaft noch eine Trainingseinheit am Austragungsort angesetzt. Samstagsvormittags werden wir noch ein wenig zur Vorbereitung des Spiels nutzen, sowie Kaunas erkunden. Das Spiel ist für 17 Uhr angesetzt (16 Uhr unserer Zeit). Nach dem Spiel werden wir dann sicherlich noch ein paar schöne gemeinsame Momente in Kaunas erleben. Sonntagmittag ist die Rückfahrt nach Vilnius, von wo aus wir wieder nach Brüssel zurück fliegen. TSE wird uns dann abholen und wie gewohnt sicher nach Eupen bringen.
Leider wird es keinen Live-Stream geben, da die Rechte dazu ausschließlich bei der EHF liegen, aber es stehen natürlich diverse Live-Ticker zur Verfügung. Wir haben dies bei unserem Heimspiel für Sportradar selber organisieren und gewährleisten müssen, das Spielinformationen im Detail direkt übermittelt werden. Der Live-Ticker auf der EHF Seite ist zu empfehlen, aber auch beispielsweise die ZDF Mediathek bietet den Live-Ticker zu unserer Begegnung an.
Selbstverständlich gibt es unsere KTSV Live-Ticker-WhatsApp Gruppe für unsere Damen- und unsere BENE-League Mannschaft. Aber auch über den BRF (Belgischer Rundfunk) werdet Ihr Infos und Live-Ausschnitte aus Kaunas erhalten. Wir melden uns….Hört also einfach mal rein.
Marc: Der EU Cup ist organisatorisch und finanziell sicherlich eine Herausforderung. Wie sehen die Planungen aus, sollte (wovon wir erstmal ausgehen) die Damenmannschaft die nächste Runde erreichen?
Es ist eine gewaltige Herausforderung. Vor allem finanziell aber auch administrativ und organisatorisch. Es übertrifft schon um einiges, das was wir beispielsweise bereits aus der BENE-League kennen. Man muss schon an sehr viele Dinge denken und berücksichtigen, wenn man sich nicht mit dem Strafenkatalog beschäftigen möchte. Aber es ist schön, dass alles als Verein mal mitmachen zu dürfen.
In der EHF Cup Vorbereitungen hat Bübbes (Klaus-Dieter Convents) uns immer unterstützt. Es ist natürlich Gold wert auf die Erfahrung und die Ratschläge eines so erfahrene Eupener’s im EHF CUP zurückgreifen zu können. Die finanzielle Planung ist ab jetzt natürlich erst richtig schwer, denn den größten Einfluss auf allem hat im Falle des Weiterkommens natürlich die Auswahl des Gegners. Fahren wir nach Holland? Müssen wir Richtung Skandinavien? Das ist dann die wichtigste Frage, da diese auch den größten Einfluss auf Budgets hat.
Beim Weiterkommen wird aber auch das Thema Infrastruktur seitens der EHF noch mal genauer angeschaut. Das bleibt noch ein spannendes Thema. Als Verein mit einer tollen Jugendabteilung und den beiden Seniorenmannschaften in den höchsten Ligen sind wir natürlich auch immer auf Sponsoren und Gönnern, sowie unseren Partnern angewiesen.
Auch hier möchte ich nochmal im Namen des gesamten Vereins und speziell der Damenmannschaft DANKE sagen für jegliche Unterstützung, die wir von Euch erfahren haben. Aber auch unsere Spielerinnen selbst haben sich super für dieses Abenteuer Europapokal eingesetzt.
Philipp und Marc: Bitte gebt uns einen Ergebnistipp für Samstag ab?
Philipp: Eupener Sieg mit 25-28
Marc: Eupener Sieg mit 25-30
Vielen Dank euch beiden für diese tollen und wichtigen Hintergrundinformationen
Wir wünschen dem Damenteam alles Gute, viel Erfolg und auf ein schönes Spiel, mit einem Eupener Sieg natürlich