An alter Wirkungsstätte zog es am heutigen Samstagabend den Jüngeren der beiden Denert Brüder, Youri, hin, wo er die letzten 8 Jahre seine Handballschuhe geschnürt hatte und tolle sportliche und zwischenmenschliche Momente erleben durfte. Doch heute sollte er auf der gegnerischen Seite, bei seinem Stammverein, der KTSV Eupen, auflaufen. Ein Spiel mit vielen Emotionen.
Mit einem immer breiter werdenden Kader konnte sich Mariusz Kedziora auf die Reise zum Dommelhof nach Pelt machen. Mit seinem ältesten Sohn Damian, nach überstandenem Fingerbruch, sollte auf der linken Seite wieder mehr Alternativen zum Einsatz kommen, ebenso war Kim wieder mit dabei nach überstandener Krankheit. Auf der rechten Seite gab es eine erneute Chance für Colin Herné, der weiterhin als Nachwuchsspieler auf Rechtsaußen aushilft. Pelt verfügte über eine relativ junge Mannschaft, wo der Fokus ganz klar auf das Erreichen der Final Four und der Kampf um den belgischen Titel gelegt ist.
In einem schwach besuchten Spiel legte Eupen gegen den amtierenden belgischen Meister mit folgender Sieben los: Youri, Bartosz, Kim, Mikka, Noah, Kian und Thomas. Bartosz eröffnete das Spiel mit dem 0-1. Mikka erhöhte auf 1-2 und Noah auf 2-3 in der 3. Spielminute. Der erste Strafwurf ging an Eupen, den Bartosz sicher verwandeln konnte.
Ein Eupener Fehlpass in der 8. Minute ermöglichte dem Gastgeber die erste 5-4 Führung zu übernehmen. Doch auch Pelt leistete sich in der Anfangsphase einige schlechte Entscheidungen, so auch ein erneutes grobes Foul, welches Bartosz per Strafwurf zum 5-5 eiskalt nutzte. Youri war gut aufgelegt und konnte einige gute Würfe parieren, bevor Mikka für das 6-6 sorgte. Das Spiel war eng, enger als mancher dachte. Eupen war gut im Spiel, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Mitte der 1. Halbzeit konnte Pelt Kim nur durch ein weiteres Foul aufhalten und sorgte bereits für den 3. Strafwurf, der die Beute von Bartosz wurde (7-8).
Beim Stande von 9-8 kam mit Jérôme neue Power im linken Rückraum, aber Pelt war cleverer in der Abwehr und zog per Gegenangriff erstmals auf 2 Tore davon. David kam für Kim und belebte die rechte Seite neu (10-9 20′). Zur Freude aller im Team war es auch der erste Einsatz von Damian, der auf Linksaußen nun seine angestammte Position einnahm. Pelt konnte sich im ersten Abschnitt oftmals nur per Foul behelfen und bescherte Bartosz sein 4. Tor per Strafwurf zum 10-10, und der ersten Unterzahl der Gastgeber. Mariusz ließ rotieren und Luca kam für Thomas an den Kreis, so konnten Kräfte geschont werden, denn hier war etwas zu holen und man musste bis zur 60. Minute konzentriert bleiben.
David holte in der 23. Minute den mittlerweile 5. Strafwurf raus, den Bartosz erst im Nachwurf setzen konnte (11-11). Einige Unachtsamkeiten im Eupener Spiel im Abschluss und in der Abwehr führten zum 13-11, Zeit die erste Auszeit zu nehmen, um alle nochmals taktisch auszurichten. In dieser Phase des Spiels vergaben wir zu einfach gute Chancen vor dem Pelter Torhüter, was uns auf Gleichstand gebracht hätte. Wir trafen nicht und Pelt kam zum 14-11. Damian brach den Bann zum 14-12 Anschlusstreffer (28.). Ein weiterer Gegenangriff wurde alleine vor dem Torhüter durch Mikka vergeben, wir gingen jetzt fahrlässig mit unseren 100%tigen Chancen um. Die Schiedsrichter pfiffen bei 15-12 zur Halbzeitpause.
Halbzeit 15-12
Die 2. Halbzeit startete mit dem 16-12 durch Pelt und einem Eupener Fehlwurf aus guter Position. Das Tempo war hoch zu Beginn und führte bei Thomas zu einer 2 Minutenzeitstrafe und bei Youri wegen Meckerns. Eupen mit 2 Spielern weniger auf dem Feld. Jetzt kam es noch dicker, als Kim wegen einer harmlosen Abwehraktion per Roter Karte vom Spiel ausgeschlossen wurde wegen angeblichem Fuß rausstellen gegen einen Angreifer auf Außen. Was war hier los? 18-13 und Eupen nur mehr zu Viert auf dem Platz. Es musste bis zum Zeitspiel im Angriff gespielt werden. Pelt war mit der Situation gleichfalls überfordert und leistete sich Fehlwürfe beim eingewechselten Max, konnte somit kein Profit aus der Situation schlagen? Eine 3-fache Unterzahl konnten die Eupener Spieler fast unbeschadet mit nur 2 Gegentreffer überwinden (19-13), ehe David im Doppelpack zum 20-15 kam.
Colin kam für den glücklosen Mikka auf Rechtsaußen. Es war Eupen sichtlich schwer an Pelt heranzukommen, zu viele Fehlwürfe waren Zeuge davon (21-16). Der Abstand pendelte sich auf 5 Tore ein. Thomas verkürzte zwischenzeitlich auf 21-17. Wir schafften es nicht aus den mehreren Zeitstrafen gegen Pelt Kapital zu schlagen. Eine hohe Manndeckung in Überzahl durch Colin sollte das Aufbauspiel von Pelt stören. Youri parierte einen Strafwurf und hielt Eupen weiterhin auf 5 Tore im Spiel. Ein Tor von Bartosz und eine anschließene Parade von Max gab wieder etwas Aufschwung ins Team und puschte alle nochmals (23-20). Dazu ein mit Strafwurf geahndeter Gegenangriff, den Bartosz zum 23-21 einnetzte. Jetzt war wieder alles offen. Pelt wurde etwas nervöser, zog die Auszeit vor, um sich neu zu positionieren.
Das Spiel wurde durch Zeitstrafen und Strafwürfen auf beiden Seiten geprägt. In den letzten 10 Minuten ging es Schlag auf Schlag weiter. Jetzt war Pelt mit der nächsten Zeitstrafe dran. Was konnte Eupen daraus machen? Einen Strafwurf herausholen, das war der rote Faden in diesem „zerhackten“ Spiel (25-23). Colin verkürzte auf 27-25 in Überzahl. Postwendend gab es auf Eupener Seite in weiterer 7 m, den Pelt zum 28-25 verwandelte. Das 28-26 ging ebenfalls aufs Konto des Juniorennationalspielers Colin. Bartosz ließ alle Hoffnungen auf Punkte im Dommelhof aufkeimen beim Wurf zum 28-27. Pelt zeigte keine Nerven und erhöhte auf 29-27, nur mehr 30 Sekunden zu spielen und eigenem Ballbesitz. Das 30-27 besiegelte den Heimsieg. Das letzte Tor durch David führte zum 30-28 Endstand.
Hier war mehr drin, den Spielern sah man die Enttäuschung an, denn zu viele vergebene Chancen haben uns heute den Sieg gekostet. Pelt war zu schlagen, Eupen war ebenbürtig, das Zünglein ander Waage waren die Fehlwürfe.
Endstand 30-28
Es spielten und trafen für die KTSV Eupen: Max Schunck, Youri Denert, Thomas Mormont, Luca Lanchava, Jonathan Deutz, Mikka Förster, Sid Hartel, David Denert, Bartosz Kedziora, Jérôme Majean, Noah Bartholemy, Matthew Videmont, Kian Wudtke, Damian Kedziora, Colin Herné, Kim Schroeder