Philipp Reinertz im Interview

Unser Trainer Philipp Reinertz stand Rede und Antwort zu verschiedenen Fragen, die uns zum aktuellen Zeitpunkt einen kleinen Einblick geben, was so im Mädchen und Damen Bereich der KTSV Eupen abgeht und was noch ansteht.

Philipp Reinertz ein Handball Fanatiker im wirklich positiven Sinne (Foto: Bernd Rosskamp)

Die KTSV Eupen hat mit Philipp Reinertz ein Vereinsmitglied in seinen Reihen, das seit etlichen Jahren äußerst engagiert und zielstrebig in all seinen Aufgaben zu Werke geht. Er war viele Jahre als Spieler, sowohl in der Jugend als auch in den Senioren Teams aktiv. Die eigene Passion für das Traineramt hat er schon sehr früh gefunden und sich immer im Dienst des Teams und des Vereins, von jungen Jahren an, mit eingebracht. So hat er so ziemlich alle Jugendbereiche und Mannschaften in seiner Trainerkarriere begleitet und maßgeblich weiter entwickelt. Viele Spieler und Spielerinnen hat er maßgeblich in der Jugend für höhere Aufgaben geformt (so z.B. Kim Braun). Er war auch bereits Herren Trainer. Er war und ist Damen Trainer, er ist auch Jugend Trainer. Er ist Organisator und Mitgestalter der KTSV Handballlagers in den Oster- und in den Sommerferien. Er ist Initiator und Weg Begleiter der Hand4Girls Aktion. Er bringt sich ein und versucht seine Bereiche, aber auch die des gesamten Vereins, zu verbessern und sportlich aufzubauen. Er ist ein wichtiger Pfeiler in der Weiterentwicklung der KTSV Eupen.

Wir führten folgendes Interview mit ihm zur aktuellen Meisterschaft und zu den anstehenden Aufgaben und kommenden Zielen.

v.l.n.r. Philipp bei den Préminimes, beim Projekt Hand4Girls und bei den Damen

Wie laufen die Meisterschaften in den von dir trainierten und betreuten Senioren Mannschaften (D1-D2-D3), sind die gesteckten sportlichen Ziele bisher erreicht worden oder in greifbarer Nähe ?

Mit der Entwicklung der ersten Damen-Mannschaft dürfen wir sehr zufrieden sein. Die Play-Off-Qualifikation ist ein großer Erfolg. Diese Meisterrunde bietet uns weitere Entwicklungsmöglichkeiten, treffen wir doch in zehn Spielrunden nochmal auf die besten Teams des Landes. Während dieser Play-Off-Runde werden wir nochmal viel hinzulernen und als Team hoffentlich nochmal einen Entwicklungsschritt machen.

Absolut überrascht bin ich zudem vom Auftreten unserer Reservemannschaft, die wir aber lieber Perspektivkader nennen, da dieser Begriff unserer Philosophie noch besser entspricht. Die Tatsache, dass dieses Team in der Endabrechnung der regulären Meisterschaft auf dem zweiten Tabellenplatz steht, kommt einer kleinen Sensation gleich.

Unsere dritte Mannschaft spielt in der D1LFH. Mit der Tabellenkonstellation können wir sehr gut leben, persönlich wollte ich aber einige Dinge besser entwickeln und die ein oder andere Spielerin mehr voran bringen. Allerdings war unsere Organisationsform nicht ideal, das gilt es zur neuen Saison zu verbessern.

Die D1 steht auf Platz 5 in den Playoffs und hat sich bombastisch weiterentwickelt. Woran machst du diesen Erfolg fest?

Zuerst einmal bin ich überzeugt, dass wir in diesem Jahr von vielen Dingen profitiert haben, die wir in den Jahren zuvor grundegelegt haben. Meine Spielerinnen haben während der gesamten Corona-Krise überragend gearbeitet. Dadurch hatten wir einen riesigen Vorsprung im athletischen Bereich. Zudem haben wir im Bereich der Kaderentwicklung in den vergangenen beiden Sommerperioden als Verein überragend agiert. Spielerinnen wie beispielsweise Lynn Buerschaper, Alexandra Rudi oder Louise Rouselle haben sich von unserer Vision überzeugen lassen. Außerdem haben wir Eigengewächse ans Niveau der ersten Division geführt. Lauranne Beckers und Gella Förster reiften bei uns zu Nationalspielerinnen und bilden die Spitze dieser Entwicklung. Aber auch Kaye Kriescher fand am Kreis ihre Idealposition und ist inzwischen eine Führungsspielerin unseres Teams. Dahinter haben sich aber auch viele andere Spielerinnen wie beispielsweise Luisa Werner, Jodie Nüchtern oder Pauline Pötgen toll entwickelt. Diese jungen Eigengewächse sind die Basis unserer Erfolgsstory.

Schlussendlich gehört aber auch hartes Training und viel Fleiß zu unserem Erfolgsgeheimnis.

Ich denke die Planungen zur Zusammensetzung der Mannschaft für die kommende Saison laufen auf Hochtouren. Was kannst du den Lesern bereits verraten ?

Bereits Anfang des Jahres habe ich mich mit dem Verein auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. So viel darf ich schon mal verraten.

Oberstes Ziel ist es darüber hinaus, dass wir die Struktur mit drei Damenmannschaften weiter stärken. Zu einzelnen Personalentscheidung möchte ich mich derzeit noch nicht äußern, steht doch derzeit die sportliche Gestaltung der Play-Off-Runde im Vordergrund. Den Kader der ersten und zweiten Damenmannschaft wollen wir aber nochmal signifikant verbessern, um tabellarisch nach oben schielen zu können. Zudem wollen wir noch das ein oder andere junge Eigengewächs in diesen Kader integrieren.

Für die dritte Damenmannschaft müssen wir die Trainingsmöglichkeiten verbessern und den Kader etwas breiter aufstellen. Das wird noch eine riesige Herausforderung.

Du bist sehr aktiv in der KTSV und ein wichtiger Baustein im Gerüst der Mädchen und Damen Bereiche. Wie hat sich dieser gesamte Teil des Vereins in den letzten Jahren entwickelt.

Es ging in den vergangenen Jahren stetig bergauf. Wichtig ist mir, dass wir im Jugendbereich jährlich die ein oder andere Spielerin entwickeln, die wir zukünftig im Bereich der ersten oder zweiten Damenmannschaft wiedersehen. Vor allem in den Poussins und Preminimes müssen wir die jungen Nachwuchshandballerinnen sehr gut ausbilden. Die Teilnahme am Projekt Hand4Girls ist dabei ein ganz wichtiger, neuer Eckpfeiler in der Ausbildung junger Spielerinnen.

Was fehlt der KTSV noch, um weiterhin erfolgreich zu bleiben bzw noch besser für die Zukunft gerüstet zu sein (vor allem Nachwuchs, Förderung, Infrastruktur, verband, usw.)

Im weiblichen Bereich sehe ich den Nachwuchs sehr gut aufgestellt. Motivierte junge Handballerinnen können wir nahezu optimal fördern. Da sind wir in der Großregion sicherlich die beste Adresse, wenn es darum geht, junge Spielerinnen zu entwickeln und erfolgreich in den Seniorenbereich zu integrieren. Will man den nächsten Schritt gehen, brauchen wir möglichst viele Spielerinnen, die leistungsorientiert Handball spielen wollen. Hohe Trainingsumfänge und auch individuelles Athletiktraining müssten noch mehr Spielerinnen betreiben wollen.

Du stehst aktuell mit der Préminimes Mannschaft, die du ebenfalls trainierst, punktgleich an der Spitze um die Provinzmeisterschaft. Ein beachtlicher Erfolg bisher. Welche Ziele sind hier noch in Sichtweite ?

In dem Alter geht es um die individuelle Entwicklung der Spieler und Spielerinnen. Da haben wir schon sehr gut gearbeitet. Ob wir am Ende als erster oder zweiter diese Meisterschaft abschließen ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist mir, dass wir viele dieser Spielerinnen und Spieler in einigen Jahren in unseren ersten Mannschaften bestaunen können. Das Potenzial ist in diesen Jahrgängen vorhanden.

Du bildest ein Trainer Duo mit Deborah Pluymen, die ebenfalls ein Preminimes Team trainiert. Welche Symbiosen und Vorteile ergeben sich aus 2 gleichaltrigen Teams ?

Wir können alle Nachwuchshandballer optimal fördern. Zudem gibt es mehr als genug Spielzeit für alle. Leider können wir derzeit nur in den Preminimes-Jahrgängen zwei Teams stellen.

Du bist, wie bereits erwähnt, ein Handball Fanatiker im positiven Sinne und ein ehrgeiziger Trainer zugleich, der aus allem das Beste herausholen möchte. Wo werden wir dich in der kommende Saison aktiv erleben können und wie siehst du deine sportliche Zukunft ? (In der KTSV natürlich)

Wie bereits erwähnt werde ich auch kommende Saison das Damenprojekt weiter voran treiben. Was ich darüber hinaus noch mache, werden wir im Laufe der kommenden Wochen klären.

Wie es dann nach der kommenden Saison weiter geht, werden wir zu gegebener Zeit noch mal abklären. Solange das Damenprojekt entwicklungsfähig ist, gibt es aber keinen Grund etwas Neues zu machen.

Trotzdem möchte ich auf jeden Fall irgendwann auch noch mal im Herrenbereich ein ambitioniertes Team übernehmen. Das hat aber erst mal noch Zeit.

Wenn du dir eine Wunschliste erstellen könntest, wie zu Weihnachten, was würde darauf zu stehen kommen, wenn du 3 Wünsche frei hättest ?

Eine weitere Trainingshalle würde in Eupen vieles vereinfachen. Nur wer viel trainieren kann, findet Anschluss an den höchsten belgischen Erwachsenenbereich. Dieser Wunsch würde ganz oben auf meiner Wunschliste stehen.

Zudem würde ich mir eine bessere physiotherapeutische und medizinische Begleitung unserer ersten Mannschaften wünschen. Verletzte Spieler und Spielerinnen müssen oft unglaublich lange auf einen Termin beim Spezialisten warten. Ausfallzeiten zu minimieren, würde proportional unser Leistungsvermögen steigern.

Zu guter Letzt würde ich mir noch mehr Jugendhandballer(innen) in Eupen wünschen. Je breiter der Verein im Jugendbereich aufgestellt ist, desto größer sind die Erfolgsaussichten im Erwachsenenbereich.

Vielen Dank für das Interview

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