Samstagabend ging es zu einem vermeintlich schlagbaren Gegner nach Houten. Sie lagen mit 4 Punkten knapp hinter den Weserstädtern. Ein Sieg musste her, wollte man die aktuelle kleine Negativserie unterbrechen und im Team für neuen Schwung und Motivation sorgen, aber auch den Platz im Mittefeld der Super Handball League verteidigen
Das Spiel fing rasent schnell an. Offensivpower auf beiden Seiten, was nach 4 Minuten bereits ein 4-4 bedeutete. Houten legte meistens vor und Eupen konnte ausgleichen.
In der Folgezeit kam unser Gastgeber „etwas besser“ ins Spiel und machte das 6-4. Doch ein Strafwurf gegen Houten wurde sicher durch Bartosz Kedziora versenkt. Es sah anfangs alles etwas hektisch aus, was die Zuschauer zu sehen bekamen. Eupen hielt gegen und ließ nicht locker, blieb am Ball und glich zum 7-7 durch Jérôme Majean aus. In dieser Phase konnte Max Schunck ebenfalls einige Paraden anbieten. Ein weiterer Strafwurf und das 7-8 war die erste Führung. Trotzdem leisteten wir uns einige schwache Abschlüsse, was dem Gegner zu leichte Ballbesitze ermöglichte. Abwehrtechnisch war das heutige Spiel sicherlich keine Offenbahrung, hier war mehr der offene Schlagabtausch im Angriff zu sehen (10-11 in der 14.). Die erste Zeitstrafe gegen Jérôme Majean führte zum 11-11 Ausgleich.
In der Folgezeit ging es munter weiter, in der 18. Minute waren bereits 28 Toren gefallen (14-14). Kein Kontrahent konnte sich absetzen. Der 3. Strafwurf gegen Houten war der 15-14 Führungstreffer. Eine stabilere Abwehr musste her, um jetzt die Führung auszubauen, Houten ließ den Ball schnell durch seine Reihen laufen und kam im Mittelblock, oftmals zu unserem Leidwesen alleine zum Torabschluss. Unsere Abwehr war zu zaghaft. Beim Stande von 15-17 war es die erste 2 Tore Führung der Gäste, die den Holländern die erste Auszeit abverlangte, um sich neu zu orientieren.
Unsere Abwehrmitte zeigte sich am heutigen Abend sehr anfällig und offenbarte in der 1. Halbzeit zu viele Schwächen, was Trainer Mariusz Kedziora ebenfalls zur 1. Auszeit zwang, um seine Leute neu auf das Spiel einzustimmen und taktisch auszurichten. Leider ohne nennenswerten Erfolg, da Houten zum 17-17 ausgleichen konnte, nach direkten Fehlern von Eupen. Selbst in Überzahl machten wir technische Fehler, die den Gegner einluden das 19-18 zu machen, fast immer durch unsere Mitte. Zu Ende der 1. Halbzeit hielt Houten immer mit 1 Tor die Nase vorn, doch auch der unterdessen 5. Strafwurf ging aufs Konto des sicheren Torschützen Bartosz Kedziora (21-21). Bis zur Halbzeit konnte jeder noch einmal treffen.
Halbzeitstand 22-22
In der Pause wird das Trainerteam hoffentlich die richtigen Worte gefunden haben, denn so konnte die 2. Halbzeit nicht weitergehen. Hinten kaum Abwehrarbeit und vorne, trotz 22 geworfener Tore, zu viele technische Fehler und Fehlwürfe.
Die 2.Halbzeit wurde mit Youri Denert im Tor begonnen. Eupen legte als Erster vor und ging auf 22-23 vor. Das Duell „Angriff gegen Angriff“ nahm erneut Fahrt auf, wenn auch etwas weniger hektisch als in den ersten 30 Minuten (24-24 in der 6. Minute). Wir machten weiterhin zu viele Fehler, aus einem Fehlpass wurde postwendend ein Gegentor und beim anschließenden Angriff fing sich Kim Schroeder durch eine unglückliche Abwehraktion eine 2 Minuten Zeitstrafe ein (26-24). Unser Spiel lief alles andere als rund. Das zwischenzeitliche 29-25 feierte Houten mit Stimmungslieder vom Band. Eine Auszeit musste her, hier musste gegengesteuert werden, sofort. Das Spiel geriet uns aus den Fingern zu gleiten, es waren noch 20 Minuten zu spielen, alles war noch drin.
Erst Thomas Mormont konnte mit dem Anschlusstreffer zum 30-26 wieder positive Akzente setzen. Der Schlüssel für einen Sieg lag nur in einer solideren Abwehr und weniger direkter Fehlern. Noah Bartholemy kam und traf zum 30-28, 3 Tore in Folge aus den Eupener Reihen gab wieder Aufwind.
Die Abwehr wurde höher in eine 5-1 umgestellt und Mikka Förster spielte als hohe Eins vor der Abwehr. Es brachte nicht wirklich eine Veränderung der Kräfteverhältnisse, Houten konnte sich wieder mit 4 Toren absetzen (32-28 in der 17. Minute), profitierte auch weiterhin von unseren Fehlern und Fehlpässen. Unser Faden riss zusehends. Houten liess sich nicht bitten, erhöhte in der 20. Minute auf 35-29, hier musste etwas passieren, ansonsten werden wir mit leeren Händen nach Hause fahren.
5 Tore zurück bei nur mehr 8 Spielminuten ist machbar, nur durften wir uns keine Fehler mehr erlauben. 2 direkte Tore in der 1. Angriffswelle waren das beste Zeichen. Leider machte es uns Houten nach (37-31), dazu vergaben Bartosz Kedziora und Kian Wudtke 2 Strafwürfe binnen 5 Minuten. Eine 7 Tore Führung in der 25. Minute war fast schon vorentscheidend. Uns war es nicht gelungen unser Spiel konstanter, strukturierter und sicherer aufzubauen. Die Aneinandereihung und die Häufigkeit der vielen Fehler gab Houten den nötigen Aufwind, an den Heimsieg mehr zu glauben, als wir an den Auswärtssieg. Das 40-34 in der 28. Minute besiegelte das Spiel, hier war leider heute so nichts zu holen. Beim Stande von 41-35 wurde das Spiel durch die Unparteiischen schließlich bendet.
Endstand 41-35
Fazit: Ein viel zu hektisches Spiel, Eupen machte zu viele Gastgeschenke, zu viele direkte Fehler und Fehlwürfe kamen noch obendrauf, wir haben den Gegner gestärkt und an sich glauben lassen. Wir haben uns heute die Niederlage selbst zuzuschreiben, das war nicht die Überlegenheit des Gegners, die das verursacht hat. Wir waren nicht überzeugend und haben das zu keinem Zeitpunkt zeigen können. Die harmlose Abwehr hat es dem Rückraum von Houten sehr leicht gemacht zu treffen. Hier muss ganz klar eine Ursachenforschung und eine Nachanalyse stattfinden, man lernt ja bekanntlich aus Fehlern, so muss das hier auch geschehen, will man zuversichtlicher und überzeugender in die kommenden Spiele gehen.