Eine Sensation lag in der Luft, die KTSV Herren hätten punkten können, haben aber in den wichtigem Momenten verpasst in Führung zu gehen und unachtsam gute Torchancen vergeben.
(mit Fotostrecke unten im Beitrag)

Das Publikum in der Halle war der 8. Mann der KTSV Eupen (Foto: Bernd Rosskamp)
Wenn jemand vor dem Spiel gesagt hätte, Eupen wird dem Titelaspiranten von HUBO Handbal Paroli bieten, wäre vielleicht belächelt worden. Der Gegner, bestehend aus der Fusion der beiden Vereine aus Hasselt und Tongeren, kam als bisher ungeschlagene Mannschaft und mit hohen Ambitionen an den Stockbergerweg. Viele der Spieler haben noch letzte Saison unter Jean-Luc Grandjean trainiert und gespielt. Gute Voraussetzungen also, um bestens auf den Gegner vorbereitet zu sein.
Das Spiel wurde mit einem extrem hohen Tempo begonnen. HUBO machte aus jeder sich bietenden Möglichkeit ein Gegenstoß im Eiltempo. Es gab in den ersten 10 Minuten des Spiels keine Verschnaufpause. Die KTSV Herren waren zwar von Beginn an im Spiel, doch das hohe Tempo führte schnell zu einer 3 Tore Führung der Gäste. Angeführt von ihrem Spielmacher und Nationalspieler Arber Qerimi war HUBO sehr aggressiv und offensiv unterwegs. Die beiden Unparteiischen des Spiels hatten alle Mühe eine Linie zu finden, wie das Spiel zu leiten ist. Progressive Bestrafungen waren den Schiedsrichtern nicht bekannt. Es hagelte über die gesamten 60 Minuten Zeitstrafen und 7m Strafwürfe, zum Glück auf beiden Seiten. Jede Kleinigkeit wurde direkt und ohne Diskussion abgestraft. Oftmals auch zum Unmut der zahlreichen Zuschauer in der Halle, denn nicht jede Strafe war nachvollziehbar.
HUBO Handbal war in der ersten Hälfte des Spiel präsenter und setzte sich mit bis zu 5 Toren ab. Einige ungenaue Würfe auf Eupener Seite gab dem Gegner auch noch Hilfestellung. Ein Fehler im Angriff führt in der BENE-League oftmals zu sehr schnellen und erfolgreichen Tempogegenstößen. So auch gestern Abend. Wer aber Eupen und seine Moral kennt, weiß, hier geht kein Spieler ohne Kampf vom Platz. Bis zur Pause konnte Eupen durch Sid, Jérôme und Damian auf 13-16 aus Eupener Sicht verkürzen. Ein Kampf mit offenem Visier war entfacht.
„Wer in Eupen Punkte holen will, muss sich warm anziehen“
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer weiterhin einen offener Schlagabtausch, wo HUBO zwar weiterhin in Führung blieb, jetzt aber mehr „arbeiten“ musste, um zu treffen. Im Verlauf der 2. Halbzeit stand Eupen mit 16-21 dahinter und man befürchtete, dass es einen Einbruch im Spiel geben würde. Doch weit gefehlt, jetzt kam die „Jetzt erst recht Mentalität“ und die frenetische Unterstützung des Publikums zum tragen. Weitere unerklärliche Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten ließen die Gemüter auf und neben dem Platz hochkochen. Ein unglücklich an den Kopf von Brian geworfener 7m Strafwurf von Arber Qerimi, wurde direkt mit der Roten Karte bestraft. Der HUBO Spielmacher fehlte nun. Die KTSV Jungs nahmen sich ein Herz und schafften in wenigen Minuten auf 21-21 auszugleichen.
Die Halle glich einem Tollhaus. Lautstark wurde jetzt geschrien und unterstützt, was das Zeug hielt, denn eine Sensation lag in der Luft. Eine weitere Rote Karte wegen unsportlicher Abwehr, nur wenige Minuten später, setzte dem Gegner erneut zu. Ehe sich HUBO von dem Doppelausfall erholen konnte, lagen den Eupener Spielern 5-6 hundertprozentige Torchancen auf der Hand. Zu unserem Leidwesen war Gästetorhüter Arthur Vanhove an diesem Abend der Matchwinner für HUBO Handbal. Eupen war es nicht vergönnt die Chancen zu nutzen. Er hielt seinen Kasten über mehrere Minuten sauber. „Wir hätten gerne gesehen, wenn sie erstmals am Abend in Rückstand geraten wären. Es fehlte nicht viel und eine Sensation wäre passiert,“ so Präsident Marc Wagner. „Wenn du es vorne versäumst zu treffen, straft dich der Gegner mit blitzschnellen und passgenauen Kontern aus,“ bringt es Kapitän Damian Kedziora auf en Punkt. Die KTSV Eupen konnte keinen Profit aus der Situation schlagen und geriet wieder mit 4 Toren in Rückstand. Ein wenig Resultatskorrektur am Ende des Spiels und der Endstand von 24-27 stand auf der Anzeigetafel.
Die KTSV Herren können stolz sein, HUBO an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben. Das gibt Mut und Motivation für alle weiteren Aufgaben, denn von jedem Spiel, ob gewonnen oder verloren, wird sich die Mannschaft weiter entwickeln und die Lernkurve geht steil nach oben.
Tapfer gekämpft, tolle Einstellung, tolle Aufholjagd und weiter so, das wird noch andere Teams eine Lehre sein: „am Stockbergewerg hängen die Trauben sehr hoch“, hier muss man erst einmal gegen unsere Mannschaft und den 8. Mann auf der Tribüne bestehen.