KTSV Eupen - Handball in Eupen und Ostbelgien

Nachdem in der letzte Woche der Serienmeister der letzten Jahre, Sezoens Achilles Bocholt, unserer Mannschaft eine deftige Niederlage verpasst hat, ging es heute zum nächsten Hochkaräter in der Super Handball League, dem amtierenden Meister HC Visé.

Die KTSV Herren mussten den Weg an die Maas mit den weiterhin verletzten Damian Kedziora und Geoffrey Lahonda antreten. Das Fragezeichen bei den beiden angeschlagenen Kreisspielern Thomas Mormont und Luca Lanchava sollte sich erst kurz vor Spielbeginn auflösen.

Die Überraschung in der Aufstellung von Visé, Nationalspieler und Spieler des Jahres, Yves Vancosen, war nicht dabei, er musste verletzungsbedingt aussetzen. Dazu gesellt sich der 2. Kreis mit Romain Desthexe.

Die Stammsieben bei Eupen geht ins Spiel hinein. Ein schneller Start führt zum 3-1 nach nicht mal 2 Spielminuten. Eupen hat anfangs Pech im Abschluss und vergibt 3 gute Chancen, davon eine im Gegenangriff.

Youri Denert hält den Kasten mit 3-4 guten Paraden sauber (4-3 nach 8‘). Per Strafwurf hält Bartosz Kedziora den Abstand auf 1 Treffer (6-5). Am heutigen Abend ist aber das Zielwasser nicht auf Eupen‘s Seite. Nicolas Plessers wird sträflich in freien Situationen angeschossen und vereitelt somit unzählige Torchancen. Die Spieler gehen viel zu lasch mit ihren Chancen um. Erst Jérôme Majean bricht den Bann zum 6-6 Anschlusstreffer. Wir agieren sehr fahrlässig mit unseren Torchancen, hoffentlich rächt sich das nicht im Laufe des Spiels.

Frischer Wind kommt ins Spiel mit Luka Lanchava, David Denert und Sid Hartel. Doch ein erneuter Fehlwurf im Strafwurf lässt das Ergebnis bei 8-7 stehen. Das hatten auch gut und gerne mal 6 Tore mehr sein können für Eupen.

Jérôme Majean holt die erste Führung raus, die aber im Gegenzug direkt ausgeglichen wird (9-10). Hier ist auf jeden Fall heute zu holen. Und erneut Jérôme Majean zum 9-11. Visé bleibt dran und trifft zum 10-11, aber Luka Lanchava ist eiskalt und legt den Ball vom Kreis sicher ins Netz unter den Torhüter (10-12 28‘) hindurch. Ende der ersten Halbzeit geht der nächste Strafwurf nicht ins Netz. Was eine Chancenverwertung!

 

Halbzeit 11-12

Visé gleicht zu Beginn der 2. Halbzeit zum 12-12 aus. Eupen ist unkonzentriert und lässt Visé auf 14-13 davonziehen. Wir sehen kein schönes Spiel, zu viele Fehler auf beiden Seiten, nur der Gastgeber ist etwas sicherer in seinen Aktionen (16-14 in 6‘). Das Spiel entwickelt sich zu einem Kopf an Kopf Rennen. Auf Führung folgt der Ausgleich. Eine Zeitstrafe gegen Kim Schröder verhilft den Vorsprung auf 2 Tore auszubauen. Sid Hartel, der jetzt ab und an am Kreis als 2. Mann auftaucht, bringt die Abwehr ins Schwanken und er trifft zum 20-18. Unser Spiel wirkt zu langsam und durchschaubar, was ein Zeitspiel einbringt. In der Abwehr sind wir im 2. Abschnitt sehr anfällig auf der Linksaußenposition, wo 4 Treffer kurz hintereinander fallen (22-18 in 16‘). Welche Taktik soll her, um das Ruder wieder rumzureißen? Die anfangs erwähnten Fehlwürfe wiegen jetzt umso schwerer, wenn die Ideen fehlen.

Das zu langsame Rückzugsverhalten der Eupener bietet Visé zu einfache Torchancen, die sie besser nutzen als wir. Erst Jérôme Majean holt das 25-21 raus in der 21. Minute. Was ist noch möglich?

Zu allem Überfluss vergeben wir in der 22. Minute bereits den 3. Strafwurf. Wir sind zu unkonzentriert in Abschluss. Sid Hartel verwandelt zum 25-22. Nur mehr 4 Minuten. Und erneut Sid Hartel vom Kreis, er trifft wenigstens.

Das Ende des Spiels ist nur mehr hektisch und das letzte Aufbäumen der Gäste aus Eupen beim Stand von 26-24 bringt leider nur mehr den Schlusstreffer zum 27-24 von Visé. Wir haben ein Spiel gesehen, das wir gewinnen mussten. Der Chancentod war heute auf unserer Seite. Der weniger schlechte Kontrahent hat heute gewonnen. Aus diesem Spiel muss Trainer Mariusz Kedziora einige Lehren ziehen, vor allem nicht so fahrlässig mit den sich bietenden Chancen umgehen. Dann wäre heute zum 2. Mal der Meister bezwungen werden können. Leider hat es nicht gereicht.

Endstand 27-24