Eine sprichtwörtliche Deklassierung erlebten die Zuschauer beim Heimspiel der Eupener Handballerinnen gegen Gent. Unser heutiger Gegner kam mit einer Rumpfmannschaft und ohne seine Reservemannschaft in Eupen an. Lediglich 8 Spielerinnen traten die weite Reise nach Eupen an.
Es war das besagte Duell David gegen Goliath. Der Tabellenerste trifft auf den Tabellenletzten. Eupen mit 15 Punkten und Gent mit 2 Punkten auf dem Habenkonto. Der beste Angriff (312 Tore in 9 Spielen) trifft auf den schlechtesten Angriff (176 Tore). Die Vergleiche lassen sich auf vielen Ebenen anstreben, doch sollte auch so ein Spiel erstmal ordentlich und mit aller gebotenen Konzentration angegangen werden. Kein Spiel in der 1. Division sollte ein Selbstläufer sein.
Das Duell David gegen Goliath
Wer dachte Trainer Philipp Reinertz würde dieses Spiel auf die leichte Schulter nehmen, wurde eines Besseren belehrt. Es war die ideale Gelegenheit allen Reservespielerinnen wichtige Spielzeit einzuräumen, wenn es der Spielstand zulassen würde.
In den ersten Minuten kam der Eupener TGV ins Rollen. Ein erstes 1-1 sollte der „einzige spannende Moment“ im Spiel werden. Ab dem Moment wurde auf sehr beeindruckende Weise demonstriert, wo der Unterschied zwischen Tabellenspitze und Tabellenkeller lag: in allen Bereichen des Spiels. Gent kam nicht mit der aggressiven und konsequenten Abwehr zurecht, biss sich dort die Zähne aus, was zu sehr vielen technischn Fehlern und Fehlwürfen führte. Elisabeth Pohen im Tor hatte keine Mühe die schwachen Würfe abzuwehren. Im Angriff wurde agil und sehr mobil gespielt, was sehr schnell zu einfachen Toren führte. Doch meistens waren die 1. und die 2. Angriffswelle bereits erfolgreich.
Wahnsinnshalbzeitstand von 30-6
Philipp Reinertz machte keine Experimente, ließ konzentriert und organisiert spielen. Er nahm die Gelegenheit wahr Spielerinnen wie Juliette Maes, Chelsea Buttau, Jenna Stadler, Janina Willems und Katerina Matzaris enorm wichtige Spielzeit sammeln zu lassen. In weiser Voraussicht, denn in den kommenden 2 Wochen stehen fünf wichtige Spiele an. 2x Europapokal, 1x Landespokal und 2x Ligaspiele. Da ist ein breiter und gut eingespielter Kader imminent wichtig.
Das gute Rotieren im Team tat der Gangart und dem Tempo keinen Abbruch. Gents Torhüterin tat einem fast Leid, da sie nur einige wenige Bälle parieren konnte, 52 Mal musste sie hinter sich greifen.
Die KTSV Damen ließen nicht nach und schraubten kontinuierlich das Resultat nach oben. Gent war sichtlich überfordert und steht nach dem Abend ganz klar als Abstiegskandidat Nr. 1 in der Tabelle. Wie sollte der Gegner mit nur einer Auswechselspielerin dem Eupener Bollwerk über 60 Minuten gegenhalten? Unmöglich, das war einfach nicht machbar!
Erster Kantersieg der Saison mit 52-13 war perfekt
Das Endergebnis in Höhe von 52-13 war eine tolle Demonstration, was im Team alles schlummert und möglich ist und dass man auch 60 Minuten auf ein starkes Resultat hinspielen kann. Aber Vorsicht, bereits am Mittwoch (08.11) steht die weite Ausfahrt nach Waasmunster an, wo das vorgezogene Spiel des 10. Spieltags ansteht. Wegen der EHF Spiele von kommenden Sonntag (12.11) in Eupen und am Sonntag darauf in Skopje (19.11) stehen 2 Spiele unter der Woche an, ein erneuter Kraftakt für das gesamte Team. (von GKO)
Für Eupen spielten und trafen: Geertrui Vautmans, Elisabeth Pohen, Lauranne Beckers (5), Kaye Kriescher (8), Nolwen Dattolico (5), Céline Clermont (12), Ilona Le Brigand (3), Juliette Maes (5), Louise Rouselle, Katerina Matzaris (2), Giulia Addis (2), Lynn Buerschaper (9), Jodie Nüchtern (1), Chelsea Buttau (1), Jenna Stadler (1), Janina Willems