KTSV Damen mit erster vermeidbarer Saisonniederlage

In einem über 60 Minuten spannenden Spiel mussten sich die Eupener Damen dem Titelaspiranten aus Sint-Truiden geschlagen geben.

Kaye Kriescher war mit 6 Treffern einer der besten Torschützen im Team und zeigte Biss, wie auch alle anderen Spielerinnen (Foto: Bernd Rosskamp)

Ein gut besuchtes Spiel vom Eupener Publikum sollte den aktuellen Höhepunkt in der bisherigen Meisterschaft der KTSV Damen werden. Mit 2 schnellen Toren ging es los, 2-0 für Eupen. Sint-Truiden, ein seit Jahren bestens eingespieltes TOP Team der 1. Division, hielt gegen und blieb auf Schlagdistanz. Bereits in der 6. Minute war der Ausgleich zum 3-3 vollzogen. In den Anfangsminuten des Spiels war eine gewisse Hektik und Nervosität im Eupener Spiel zu spüren. Über Monate geübte und zigmal trainierte Spielabläufe wurden nicht konsequent durchgezogen. Das ansonsten schnelle und dynamische Angriffsspiel der Spielerinnen um Kapitän Lauranne Beckers kam nicht richtig in Gang.


Was war los im Eupener Angriffsspiel?


Der Gegner sah spielbestimmender aus, kam sehr aggressiv auf unsere Angriffsversuche raus und vereitelte viele Wurfversuche. Dazu gesellten sich auch noch zu viele ungenaue Würfe, was der Torhüterin zu vielen (mitunter zu einfachen) Paraden verhalf. Bereits in der 16. Minute lagen wir mit 4 Toren dahinter (6-10). Es wurde gekämpft und weiterhin viel versucht. In der 22. Minute war die bis dahin stark aufspielende Nolwen Dattolico in einer Abwehraktion zu heftig und attackierte die sich alleine im Gegenangriff befindliche Spielerin von Sint-Truiden so heftig, dass den Unparteiischen nichts anderes übrig blieb, als die Rote Karte zu zeigen. Ein schwerer Verlust! Es lief nicht rund. Dazu sahen die zahlreichen Zuschauer 2 sehr schwache Schiedsrichter, die zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Linie in ihren Handlungen brachten. Das führte zu blindem „Aktionismus“ und schwer nachvollziehbaren Entscheidungen. Zwischen der 20. und 30. Minuten der 1. Halbzeit traf unser Team nur 2x ins Netz. Viel zu wenig angesichts des bis dahin besten Angriffs der gesamten 1. Division. Halbzeitstand 11-17.


In Halbzeit 2 musste alles in die Waagschale geschmissen werden


Nach der Pause kamen beide Teams unverändert aufs Spielfeld. Sint-Truiden konnte sogar bis auf 7 Tore davonziehen (12-19). Eupens Damen zeigten Charakter und Siegeswillen, aufgeben war zu keinem Zeitpunkt eine Option. Es wurde um jeden Ball gekämpft und alles in die Waagschale geschmissen. Ein 7 Tore Abstand blieb bis zur 10. Minute Bestand. Ab dem Moment kam die Durststrecke der Gegnerinnen und die besten Momente unserer KTSV Sieben. Binnen 6 Minuten wurden schnelle und schöne Passspiele und Laufvarianten umgesetzt, was 6 Tore in Folge bedeutete (25-26).

Unsere Poussins, die mit den Damen eingelaufen sind, feuerten unser Team an so gut es ging (Foto: Bernd Rosskamp)

Jetzt war wieder alles offen. Die Zuschauer versuchten die Spielerinnen zum Sieg anzufeuern. Eine kämpfende und aufopfernde Eupener Mannschaft wollte den Sieg herbeiführen. Das Spiel wurde jetzt mit offenem Visier geführt. Es wurde sich auf beiden Seiten nichts geschenkt. Kaye Kriescher am Kreis und Lauranne Beckers im Mittelaufbau erzielten wichtige Tore. Der Youngster im Team, Giulia Addis, zeigte Kaltschnäuzigkeit und traf 3x ins Schwarze. Wir hätten das Blatt wenden können, wenn nicht auch im 2. Abschnitt einige Bälle zu schnell vergeben wurde oder der Pfosten den Torwurf vereitelte. 3 Minuten vor Ende des Spiels bekam Sint-Truiden wieder Oberwasser und stand mit 28-32 in Führung. Mit 2 Toren in 30 Sekunden war man beim Stande von 30-32 auf Tuchfühlung. Sollte hier noch etwas drin sein? Leider konnten wir dann die Abgeklärtheit und Erfahrung des Gegners kennenlernen, der sich keine Blöße gab und den 30-33 Endstand erzielte.


Was kann man aus diesem Spiel mitnehmen?


Auch an schlechten Tagen kann man kämpfen und sich teuer verkaufen. Das wurde deutlich gezeigt. Das Team hat Charakter gezeigt und niemals aufgegeben. Man motivierte sich gegenseitig und war zu jedem Zeitpunkt gewillt besser zu spielen. 20 Minuten gutes Handballspiel reichen gegen Top Teams nicht aus, da braucht es mehr Konstanz. In solchen Niederlagen, die vermeidbar sind, lernt man für zukünftige Aufgaben und man geht gestärkt daraus hervor. Diese Niederlage ist ein verlorenes Spie, mehr nicht. Wir werden weiter hart arbeiten, denn es gibt noch das Rückspiel und die Play-Offs, viele Möglichkeiten zu zeigen, dass dieses Spiel nur ein Ausrutscher war.

Es spielten und trafen für Eupen: Alexandra Rudi, Jolina Said, Jodie Nüchtern, Giulia Addis (3), Lauranne Beckers (6), Lynn Buerschaper (6), Céline Clermont (5), Nolwen Dattolico (2), Gella Förster, Kaye Kriecher (6), Ilona Le Brigand, Juliette Maes (2), Katerina Matzaris, Louise Rousselle, Jenna Stadler

Tabelle der 1. Division Damen

Fotostrecke vom Spiel der KTSV Damen gegen HB Sint-Truiden (Foos: Bernd Rosskamp)

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