Ein Spiel auf Messers Schneide. Das Aufeinandertreffen des 2. und 3. der Play-Off sollte spannender werden als vom Team und vom Publikum erwartet.
Ein schwieriges Spiel konnte Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung gewonnen werden (Foto: Verein)
Eine schwache Anfangsphase der Heimsieben war bereits ein Vorzeichen, dass es heute schwierig werden würde. Uilenspiegel trat mit lediglich 10 Spielerinnen die Reise nach Eupen an, was eher ungewohnt war bei einem Play-Off Spiel. Doch deren studienbedingte Abwesenheiten sollten Eupen eigentlich nicht daran hindern Vollgas gegen einen dezimierten Gegner zu spielen.
Es kam anders als erwartet. Eupen war nicht gut ins Spiel gestartet. Die Bälle kamen nicht passgenau an, es wurden zu schnelle Entscheidungen getroffen, die kein Tor einbrachten, und zu alledem war in der ersten Halbzeit Uilenspiegel ein ebenbürtiger Gegner. Gegen die Rückraumspielerin Gintare Zemaitiene war oft kein geeignetes Abwehrmittel zu finden, sie agierte schnell, traf selber oder setzte ihre Mitspielerinnen gut in Szene.
Unsere Torausbeute hingegen war über 60 Minuten schlecht. Es wurden zu viele klare Chancen auf den Pfosten oder am Tor vorbei gesetzt. Philipp Reinertz am Spielfeldrand tat einem zeitweise Leid, da seine klaren Anweisungen unbeantwortet blieben. Zu sagen diese oder jene Spielerin war schlecht aufgelegt, ist der falsche Ansatz das Spiel zu beschreiben. Es war mehr ein mannschaftliches Tief, das wir heute Abend sehen konnten. Glücklicherweise war sich die Sieben aus Eupen bewusst, dass man mehr bieten musste. Nach einer knappen 20-18 Halbzeitführung, sahen die zahlreichen Zuschauer die besten Minuten des Teams in der Anfangsphase der 2. Halbzeit, wo man klar aufzeigen konnte, warum wir auf Platz 2 und im Pokalfinale stehen. Es wurde schnell und gezielt gespielt. Eine aggressive Abwehr erlangte den Ballbesitz und macht eine schnelle und genaue 1. oder 2. Welle nach vorne . Ein 30-22 war ein entsprechendes Zwischenergebnis. Sollte jetzt der Sack zugemacht und der 4. Sieg im 4. Play-Off Spiel eingefahren werden? Weit gefehlt, denn erneute überhastete Aktionen gaben Uilenspiegel erneut die Möglichkeit aufzuholen. Binnen weniger Minuten war der Gegner erneut auf Tuchfühlung (31-30). Was sich vor einigen Minuten noch wie ein Sieg anfühlte war urplötzlich wieder in Gefahr.
Glücklicherweise war die Routine und Kaltschnäuzigkeit bei den Eupener Damen da, und es konnte der kleine Vorsprung gehalten werden. Endstand 33-32.
Es war kein tolles Spiel, es war sicherlich kein Leckerbissen, aber auch hart umkämpfte und schwierige Spiele müssen gewonnen werden. Die Mannschaft hat Einsatz und Willensstärke gezeigt und sich nie gehen lassen. Auch wenn das Zielwasser nicht vorhanden war, so konnte eine geschlossene Mannschaftsleitung am Ende überzeugen und der 4. Sieg im 4. Spiel eingefahren werden.
Es war ein wichtiger hart erkämpfter Heimsieg, der sicherlich Trainer und Team dazu auffordert das Spiel Revue passieren zu lassen, um wichtige Erkenntnisse mitzunehmen, was man anders und besser machen sollte. Bereits nächste Woche steht das Pokalfinale gegen Sint-Truiden an, wo man mehr leisten muss, um die Lorbeeren ernten zu können. Das heutige Spiel war eine Ausnahme. Wer das Team kennt, wird wissen, dass daraus alle notwendigen Lehren gezogen werden, um kommenden Samstag erfolgreich zu spielen.
Glückwunsch ans Team, wir sind weiterhin auf Tuchfühlung mit Sint-Truiden und freuen uns auf nächste Woche, wenn es ins Pokalfinale geht.
Für die KTSV Eupen spielten und trafen: Alexandra Rudi, Jolina Said – Kaye Kriescher (3), Jenna Stadler, Juliette Maes (3), Céline Clermont (7), Pauline Pötgen, Katerina Matzaris, Lynn Buerschaper (7), Jodie Nüchtern, Gella Förster (2), Lauranne Beckers (5), Nolwen Dattolico (4), Louise Rouselle (1), Ilona Le Brigand (1), Ella Brandt