Die Energiekrise, die Inflation und der Ukraine Krieg haben auch die Eupener Sportwelt getroffen. Nach den langen und sehr schwierigen Corona Jahren in 2020 und 2021, wo jeder organisierte Sportverein vor extremen Hürden und Herausforderungen stand, steht seit Ende 2022 eine neue nie dagewesene an: die Nutzungsgebühren für Sportinfrastrukturen der Stadt Eupen

Gemeinsam die Hürden schaffen, nicht im Alleingang, so soll es gehen im Breitensport
Wertes Mitglied,
werte Eltern,
Jeder wird derzeit zu Hause vor enorme finanzielle Herausforderungen gestellt: Lebensmittel, Energie, Kraftstoffe, Mieten, usw. Die Inflation hat viele Preise explodieren lassen, der Ukraine Krieg und die daraus resultierende Verknappung vieler Güter und Serviceleistungen haben zu einem starken Preisanstieg auf allen Ebenen im beruflichen wie im privaten Umfeld geführt.
Verband, Material, Hallenmiete, Spielbetrieb… alles wird teurer
Die KTSV Eupen hat es bis heute geschafft, die Mehrkosten und die Verteuerung vieler Güter und Dienstleistungen in Eigenregie zu bewältigen. Nicht alle Kostensteigerungen waren uns im Vorfeld der Meisterschaft bekannt und konnten demnach auch nicht in unser Jahresbudget mit einfließen. Als VOG hat jede Kostensteigerung einen hohen Impakt auf die entsprechenden Ausgaben im Verein. Bereits letztes Jahr hatte uns der belgische Handballverband für jedes Mitglied ab 8 Jahren mit einer Zusatzgebühr zur Deckung der Kosten der belgischen Nationalmannschaft belegt. Diese wird in der kommenden Saison voll zum Tragen kommen und 12 Euro pro Person pro Jahr betragen. Das ist noch nicht alles. Der Verband steht aktuell in Diskussionen mit allen Vereinen, die Spielerinnen ins Nationalteam entsenden, um sie an der EM Qualifikationsrunde finanziell zu beteiligen. Das sind Kosten, die so dem Verein nichts in seiner Organisation bringen, sondern nur den Verband unterstützen. Hier stellte sich uns bereits die Frage, warum diese Finanzierung den Vereinen auferlegen, die ja bereits ihre Spielerinnen zur Verfügung stellen.

Der Sport in Eupen – ein kranker Patient
Das „Sahnehäubchen“ der ganzen Geschichte der letzten Monate war ein Schreiben im Dezember 2022 seitens der Stadt Eupen, in dem sie allen Vereinen der Stadt Eupen unter der Verwaltung des Eupener Sportbundes eine Steigerung der bisherigen Nutzungsgebühren ankündigte. Wir sind es gewohnt mit Preisschwankungen umzugehen, und sie auch professionell anzunehmen, doch im vorliegenden Fall fehlte es an jedweder vorherigen Kommunikation, Erklärung, Stellungnahme oder Offenlegung von bisherigen Kosten und veranschlagtem Jahresbudget. Allen Vereinen wurde per Stadtratsbeschluss mitgeteilt, dass zum 01.01.2023 (sprich 14 Tage später), die Hallenmiete verdoppelt werden sollte. Dem noch nicht genug, es wurde ebenfalls ab dem 01.08.2023 eine weitere Erhöhung um 55% angekündigt.
Resultat ist, dass die Stadt Eupen, ohne vorherige Konzertierung der betroffenen Vereine oder mittels des Sportbundes, die Nutzungsgebühren binnen 7 Monaten verdreifacht. Ohne jetzt auf die Art und Weise der Entscheidung und der Kommunikation näher einzugehen, ist es eine inakzeptable Zumutung, was die Stadt Eupen den vielen ehrenamtlichen Vereinen auferlegt. Eine Umwälzung der Erhöhung der Nutzungsgebühren auf den Mitgliedsbeitrag bedeutet eine Erhöhung von 70 € pro Mitglied.
Was bedeutet das für das Vereinsmitglied, für den Verein?

Die Hallenmiete steigt unverhältnismäßig in Eupen
Die bereits oben erwähnten Beträge müssen in irgendeiner Form gestemmt werden oder zumindest an der Basis verhandelt werden. Ob Verband oder Stadt, uns kann man als VOG nicht alles zumuten. Wir versuchen Tag um Tag ein attraktives Angebot der Jugend und den Senioren im Verein anzubieten. Wie soll das noch gehen, wenn uns die Kosten davonlaufen. Wir müssen schauen, wie und ob wir das überhaupt finanzieren können. Hier stellt sich die Frage, warum kommt es bei der Stadt zu einer derartigen Kostenexplosion, lediglich begründet durch steigende Energiekosten? Wo ist die Transparenz in dieser Entscheidung, wo ist der Dialog? Aktuell fallen bereits wieder die Energiepreise, die Inflation ist ebenfalls auf dem Abwärtstrend, Grund genug die Entscheidung der Stadt Eupen zu hinterfragen.
Die Eupener Vereine, die dem Eupener Sportbund angeschlossen sind, haben sich bereits getroffen, um gemeinsam mit einer Stimme mit der Stadt ins Gespräch zu kommen. Es sollen Lösungen, Perspektiven und Visionen erarbeitet werden. Wo will der Eupener Breitensport hin? Was wird in ökonomische Maßnahmen in den verschiedenen Infrastrukturen investiert, um nachhaltig Energie zu sparen? Wir sind bereit uns mit den Stadtverantwortlichen, den anderen Vereinen und dem Sportbund an einen Tisch zu setzen, um nach Lösungen zu suchen.
Mit diesem Beitrag in eigener Sache wollen wir euch davon in Kenntnis setzen, dass wir alles unternehmen werden, um die Kosten für das Mitglied so gering wie möglich zu halten. In Eupen sind 5.000 in Vereinen organisierte Sportler, die Stadt Eupen wirbt sogar damit. Warum nicht den Sport für alle in den Eupener Hallen gratis anbieten, so wie es z.B. in Aachen der Fall ist. Wo ist die Lobby für den Sport im Eupener Land? Sollte es bei der bisherigen Entscheidung der Stadt Eupen bleiben, werden wir zu gegebener Zeit entscheiden müssen, ob und wie wir die Mehrkosten im Mitgliedsbeitrag teils oder ganz umschlagen müssen. Wir hoffen, dass es nicht dazu kommen wird.
Wir werden alle im Verein über die weitere Entwicklung der Gespräche und der Verhandlungen auf dem Laufenden halten.
Der Vorstand der KTSV Eupen