Die KTSV Eupen hat am Sonntag die Jugend Finalspiele des wallonischen Handballverbandes LFH in der E-Technik-Arena am Stockbergerweg ausgetragen. Nicht weniger als 7 Spiele durften die sehr zahlreichen Zuschauer erleben.
Zum ersten Mal durften sich die Eupener Handballfreunde über die Austragung der Finalspiele in eigener Halle erfreuen. Die KTSV Vereinsführung hatte sich für dieses wichtige Event erfolgreich beim Verband beworben und bekam den Zuschlag. Eine Premiere für den Verein und ein Zeichen für die eigene aber auch für die regionale Jugend, was es für ein toller Sport ist.
Es wurden Spiele sowohl bei den Mädchenmannschaften, bei den gemischten Mannschaften (Mädchen und Jungen) sowie bei den reinen Jungenmannschaften in verschiedene Altersklassen ausgetragen. Pünktlich um 10 Uhr ging es los, wo sich in einem Dreieraufeinandertreffen in der Kategorie U14 Mädchen der HC Sprimont, der HC Eynatten-Raeren und die Fémina Visé gegenübertraten. In etwas kürzeren Spielen von 2 x 12,5 Minuten kam es im abschließenden dritten Spiel zur Entscheidung zwischen Sprimont und Eynatten-Raeren, wobei sich die Mädchen aus Sprimont durchsetzen konnten und den Titel für sich entscheiden konnten.
Um 13 Uhr kam es zum ersten Spiel, wo Mädchen und Jungen gemeinsam antreten durften, in der Kategorie der U14 Mix. Hier standen sich die Teams von United Brussels und eine weitere Mannschaft des HC Eynatten-Raeren gegenüber. Es kam zu einem ersten wirklichen Handball Leckerbissen, wo sich beide Kontrahenten nichts schenkten. Brussels zeigte sich als bärenstarker Gegner, der sehr gut organisert und physisch stark auftrat. Am Ende holten sie sich den Titel das Walloniemeisters. Der HC Eynatten-Raeren erhielt wohl noch die Auszeichnung und den Pokal des Meisters in der Provinz Lüttich. Ebenso nahm der LFH Verband die Gelegenheit wahr sich bei Leo Roderburg für seine viele Jahrzehnte zu bedanken, die er dem Handball gewidmet hat und für den das Finalspiel sein letztes aktives gewesen ist.
Im Anschluss kamen die Fans des Mädchenhandballs auf ihre Kosten, denn hier standen sich 2 Teams gegenüber. Es waren der HC Sprimont und unser Nachbar vom HC Eynatten-Raeren. Es war ein Spiel auf unterschiedliche Niveau, denn Eynatten-Raeren dominierte von der ersten Spielmminute an den Gegner aus Sprimont nach Belieben. Man sieht, dass in unserer Gegend tolle Nachwuchsarbeit im Mädchenhandball geleistet wird, um der Region und den Vereinen die ideale Basis zu geben, sich hier weiterzuentwickeln. Somit ging in der Kategorie U16 Mädchen der Titel an den HC Eynatten-Raeren.
Im vorletzten Spiel kam es zum lang ersehnten Spiel unserer U16 Minimes Mannschaft gegen den HC Kraainem. Die Eupener E-Technik-Arena platzte aus allen Nähten, so viele Zuschauer sieht man ansonsten nur bei der 1. Damen- oder 1. Herrenmannschaft. Ganz zu schweigen von der extrem lautstarken anfeuernden Kulisse auf allen Rängen. Unsere Jungs gingen das Spiel zu nervös an und verursachten zu Beginn einige technische Fehler oder waren zu ungenau im Zusammenspiel. Der Ehrgeiz packte sie aber und sie rappelten sich auf, um zwischenzeitlich sogar mit 4 Toren in Führung zu gehen.
Zur Pause standen sie 12-13 vorne, ein hauchdünner Vorsprung, der leider in der 2. Halbzeit schmolz und sie in Rückstand gerieten (19-15). Ein paar entscheidende Worte vom Trainer führte zu einer tollen Aufholjagd, um bis auf ein 19-19 heranzukommen. Der HC Kraainem zeigte sich als ein sehr starker Gegner, der physisch stark aufgestellt war und dem es Eupen schwer machte körperlich gegenzuhalten. Trotzdem hielt man den Kontakt und blieb dran, hier wollte niemand kampflos vor heimischer Kulisse den Titel frühzeitig aus der Hand geben.
Zu Ende des Spiels ließen die Kräfte nach und die Ideen gingen aus, wie man dieses Team besiegen konnte. Es wurde um jeden Ball gekämpft, alles in die Waagschale geschmissen, doch leider musste man den HC Kraainem den Titel schweren Herzens überlassen. Es war auf jeden Fall eine tolle Werbung für unseren regionalen Jugendhandball, der vielen Jugendlichen gezeigt hat, was man in so jungen Jahren bereits sportlich auf die Beine stellen kann. Super Leistung und tolle Meisterschaft, denn den Provinzmeistertitel haben sie sich redlich verdient, auch wenn es nicht zur Walloniemeisterschaft gereicht hat.
(Eine ausführliche Fotostrecke zum Spiel der U16 Minimes folgt in Kürze, also bleibt dran)
Zum Abschluss der Finalspiele bei der KTSV Eupen kam es zum Walloniefinale der U18 Kadetten, wo wir die Teams vom HC Visé und vom HC Sprimont schauen durften. Erneut zeigten sich beide Fanlager als Garanten für eine aufgeheizte und lautstarke Kulisse. Der Stockbergerweg hat gestern buchstäblich „gebrannt“ vor Euphorie, Spannung und Anfeuerrufe.
Beide Mannschaften kennen sich bereits aus der abgelaufenen Saison und wussten um die Stärken des anderen. Der HC Sprimont nahm in der ersten Halbzeit die besseren Initiativen ud führte über weite Strecken das Geschehen an. Visé bleib ebenfalls dran und steckte nicht auf. Die Zuschauer bekamen hier echten Kampf zu sehen, gepaart mit tollen Spielszenen, auch wenn es das eine oder andere Mal etwas hitzig auf dem Spielfeld und bei den Zuschauern herging. Handball wurde aber auf einem sehr hohe Jugendniveau gezeigt. Aus beiden Teams werden wir sicherlich noch Spieler in höheren Seniorenmannschaften antreffen.
In der 2. Halbzeit konnte Visé die Führung übernehmen und war immer 1-2 Tore vor Sprimont. Auch hier wurde heftig gekämpft. Beide Fanblöcke pushten ihre Jungs, wobei am Ende der HC Visé leicht die Nase vorne hatte und sich auf der Ziellinie des Spiels den Titel sichern konnte.
Nach dem U18 Spiel ging ein sehr langer und wahnsinniger Handballtag zu Ende. Es war die erwartete Werbung für den besten Sport der Welt, wo sich unsere Jugend von ihrer besten Seite gezeigt hat. Man sieht, dass 2 lokale Vereine, die sportlich gesehen Konkurrenten sind aber auch gemeinsame Werbeträger der Jugendförderung sind, tolle Leistungen vollbringen können.
Die KTSV Eupen wünscht allen Siegern der verschiedenen Finalspiele viel Erfolg bei den kommenden Sonntag anstehenden Landesfinalspiele in der Halle vom HC Visé. Und die Zweitplatzierten können wir nur nochmals an dieser Stelle gratulieren für die tollen Handballmomenter, die wir gestern erleben durften. Weiter so, das macht Lust auf mehr!