Die Situation hinter dem fast uneinholbaren Spitzenreiter Atomix in der 2. Handballdivision bleibt spannend. Die KTSV Eupen rutschte nach der denkbar knappen Niederlage gegen den Lütticher Traditionsverein Union Beynoise auf den vierten Platz in der Tabelle ab.

Das Vorhaben war vor Spielbeginn eigentlich klar. Stephan Vaessen ließ gegen die Union Beynoise wenig Raum für Experimente. Die Erklärung hierfür lag auf der Hand. „Wir haben zwar nichts mehr mit dem Abstieg zu tun, da gibt es dann auch welche die sagen, das ich ja jetzt Zeit habe um zu experimentieren, dass will ich aber nicht, da ich das sportlich beste Resultat aus dieser Saison heraus holen möchte,“ zeigte sich Vaessen ehrgeizig. Der Hunger nach Erfolg war auch bei der Mannschaft spürbar, denn gegen Beyne kamen die Rot-Weißen gut ins Spiel.
KTSV Eupen 30:31 Beynoise
Vaessen überraschte den Gegner indem er Aaron Brüls und Adrian Veithen erst einmal von der Bank aus starten ließ, wobei Veithen doch zum Einsatz in der Abwehr. Vaessens Plan war es Beynes wichtigsten Spieler, Neuville aus dem Spiel zu nehmen und ihn am Torewerfen zu hindern. Das Vorhaben ging auch zunächst auf. Nach rund einer Viertelstunde spielte sich auf Beynes Seite aber ein anderer Spieler in den Vordergrund, den der Eupener Trainer wohl nicht so auf der Rechnung gehabt hatte. „Der Happart hat wohl das Spiel seines Lebens gemacht gegen uns“, musste Vaessen nach dem Spiel zugeben.
Hinzu kam dann auch noch, dass die Eupener Torhüter nicht ihren besten Tag erwischt hatten und Beyne nach einem Zwei-Tor-Rückstand das Spiel bis zur Pause drehen konnte und selbst einen Vorsprung von drei Toren zu erspielen. Vaessen reagierte in der Halbzeitpause und stellte seine Mannschaft ein wenig um. Die Maßnahme griff aber nicht, denn bei Eupen war in den ersten fünfzehn Minuten des zweiten Durchgangs ein kollektiver Black-Out auszumachen.
Sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff lief nichts mehr zusammen.
Sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff lief nichts mehr zusammen. Beyne schaffte es, diese Phase auszunutzen und den Pausenvorsprung innerhalb von 15 Minuten zu verdoppeln. Es schien bereits gelaufen, als Coach Vaessen noch einmal eingriff und seine Maßnahmen dann endlich griffen. Eupen spielte aufopferungsvoll und holte Tor um Tor auf. Selbst der Ausgleich sollte gelingen. Am Ende konnte Beyne kurz vor Schluss aber erneut die Führung an sich reißen, ehe es dann zehn Sekunden vor Schluss hektisch wurde. Erst wurde das Nichteinhalten des Abstands durch Adrian Lambertz mit einer weiteren Zeitstrafe geahndet.
Anschließend gab es einen Freiwurf für Eupen der aber, nicht mehr genutzt werden konnte. Die 60 Minuten waren aus Eupener Sicht leider zu wenig um die Wende in der Partie zu bringen. „Ich hatte das Gefühl, dass wenn wir noch weitere fünf Minuten gespielt hätten, wir das Spiel gewonnen hätten, denn Beyne hatte keine Antwort mehr, auf unser Spiel“, so Vaessen. (buck)