von Thomas Altenberg
Damit hätte nach der bitteren Pleite in Overpelt auch der beste Mathematiker nicht gerechnet: Die Damenmannschaft der KTSV Eupen hat es in die Play-offs geschafft. Fünf Siege in Folge, darunter drei gegen die ersten vier Teams der 1. Division machen den Weserstädterinnen große Hoffnungen im Kampf um den belgischen Meistertitel.
Vor dem Duell gegen Atomix war klar: Eupen muss ein Spiel der Extraklasse aus dem Ärmel ziehen. Allein ein Sieg hätte nicht gereicht, da Atomix (bis dato Platz vier) das Hinspiel in Eupen für sich entschieden hatte (21:25). Eupen musste mit mindesten vier Toren (bzw. fünf Toren, wenn weniger als 25 Tore erzielt wurden) Abstand gewinnen, um sich für die Meisterschaftsrunde zu qualifizieren.
´„Es ist genau das Spiel gewesen, dass wir im Vorhinein erwartet hatten. Es war sehr umkämpft“, sagte Trainer Philipp Reinertz. Im ersten Durchgang gelang es keiner Mannschaft, sich nennenswert abzusetzen. Eupen war zwischenzeitlich mit zwei Toren in Führung, doch Atomix schloss wieder auf und übernahm selbst das Ruder. Dieser Vorgang wiederholte sich einige Male, bis das Schiedsrichtergespann die Teams beim 10:9 zu Gunsten der Gastgeber zur Halbzeit in die Kabine schickte.
„Bis dahin lief alles wie geplant. Es ging darum, das Spiel zu gewinnen und in den letzten zehn Minuten zu schauen, wie wir das Ergebnis managen“, erklärt der Eupener Hauptübungsleiter. Lauranne Beckers und Co. erwischten einen sehr guten Start in den zweiten Durchgang. In der 35. Minute hatte die KTSV das Spiel wieder gedreht und stand mit 14:12 in Front. Diese Führung gaben die Weserstädterinnen nie wieder her – stattdessen bauten sie sie langsam aus. Zehn Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung drei Tore (23:20).
Jetzt galt es, wie Lauranne Beckers vor der Partie so schön gesagt hatte, nur noch Vollgas zu geben, ohne sich großartige Fragen zu stellen. Beim 27:22 war Eupen virtuell qualifiziert (54.). Doch Atomix blieb weiter am Ball und ging jedes Risiko ein. Die KTSV durfte sich nicht auf diese Führung ausruhen. „Wir waren aber immer in der vorteilhafteren Situation. Wir sind stets cool geblieben und haben die Aufgabe am Ende auch recht souverän gemeistert“, so Reinertz. In den letzten Minuten verwaltete Eupen und erhöhte gleichzeitig auf 31:25.