Auch die Limburg Lions standen der KTSV Eupen am Samstagabend nicht im Weg: In Sittard-Geelen landeten Bartosz Kedziora und Co. ihren dritten Sieg der Saison. Die Ostbelgier katapultierten sich damit auf das Podium der Handball Super League - ein Saisonstart, der sich absolut sehen lässt.
„Geplant war, dass wir das erste Saisonspiel (gegen Hubo, A. d. R.) gewinnen. Das war extrem wichtig, um direkt Punkte auf dem Konto zu haben. Wir sind keine Übermannschaft und wissen, wo unser Platz ist. Wir kämpfen um jeden Punkt und wenn wir gewinnen, gibt das den Jungs Motivation“, antwortet KTSV-Trainer Mariusz Kedziora auf die Frage, ob dieser Saisonstart erwartet, oder erhofft wurde.
Zusammen mit den erwähnten Übermannschaften Visé (6 Punkte), Volendam (7 Punkte) und Aalsmeer (8 Punkte) besteigt die KTSV Eupen (6 Punkte) aktuell das Podium des belgisch-niederländischen Handballoberhauses.
Zu diesen Mannschaften gehörten einst auch die Limburg Lions, deren Zukunft im Februar wegen eines Rechtsstreits mit einem ehemaligen Spieler noch in den Sternen stand. Wegen der Strafzahlung von 50.000 Euro musste der Verein Konkurs anmelden. Mit Bruno Thevissen (Trainer), Nick Braun (Rückraum) und Gerrit Stavast (technischer Direktor) präsentierten die Lions ein Trio ehemaliger Eynattener für den Neustart des Vereins. Doch dass viele Stammkräfte das Boot verlassen haben, war auch gegen die KTSV Eupen nicht zu übersehen.
Die Gäste dominierten das Spielgeschehen von Beginn an und setzten sich früh mit vier Toren ab (8:4 11.). Bei der Heimsieben mischten sich technische Fehler ins Angriffsspiel, und Eupen nutzte diese kaltschnäuzig aus. „Aber trotzdem haben wir uns mit diesem Vorsprung nie sicher gefühlt. Eine Aufholjagd kann immer schnell passieren, auch weil die Lions eine blitzschnelle Mannschaft haben.“
Für den glücklosen Max Schunck kam Youri Denert ins Tor, der mit einer starken Paradenquote die Comeback-Hoffnungen der Lions zunichtemachte. Denert wurde anschließend noch zum Spieler des Spiels ausgezeichnet. „Im Moment läuft unser Torhüterspiel sehr gut. Wenn es nicht Youri ist, dann ist es Max. So kann es ruhig weitergehen“, freut sich Kedziora. Eupens „Regisseur“ Bartosz Kedziora verteilte die Bälle zu seinen Mitspielern, sodass diese vor dem gegnerischen Torhüter leichtes Spiel hatten.
„Wir haben eine gute Mischung aus jungen und alten Spielern im Kader.“
„Wir wissen, was wir an ihm haben. Viele sagen mir, dass er ein echter Fuchs ist. Er ist erfahren und bodenständig. Wir haben eine gute Mischung aus jungen und alten Spielern im Kader. Bartosz schafft es, die Jungs zu motivieren und ihnen etwas beizubringen, ohne sich in den Vordergrund zu stellen“, lobt ihn sein Trainer und Vater.
Nachdem David Denert das 19:13 (43.) warf und dabei noch eine Zeitstrafe herausholte, war das Momentum aufseiten der Ostbelgier. „Die Lions haben gute Spieler, die aber sehr jung sind. Für den Erfolg benötigt man Punkte, die man sich erkämpft. Vielleicht lassen ihre Spieler zu schnell die Köpfe hängen“, kommentiert Mariusz Kedziora, der anschließend komplett durchrotierte: Für den müden Kian Wudtke übernahm David Denert die ungewohnte Linksaußenposition mit Erfolg. Die Youngsters Colin Herné und Matthew Videmont bekamen ebenfalls ihre Spielpraxis.
Für die KTSV Eupen spielten und trafen: Youri Denert, Max Schunck – Noah Bartholemy (5), Kian Wudtke (2), Matthew Videmont, Colin Herné, Luka Lanchava (1), Jérôme Majean (1), Jonathan Deutz, Kim Schroeder (2), Thomas Mormont (5), David Denert (4), Bartosz Kedziora (7), Mikka Förster (1), Sid Hartel (1)