GE: Lauranne Beckers: „Die Play-downs sind gar keine Option“

Die Tür zu den Play-offs steht weit offen, Eupen muss nur noch über die Schwelle treten. Und das kann die KTSV in dieser entscheidenden Englischen Woche, in der sie auf Waasmunster (Samstag, 18 Uhr), Overpelt (Dienstag, 15.02.) und Hasselt (Samstag, 19.02.) trifft.
von Tim Fatzaun

„Ich habe einen größeren Überblick über das Geschehen als vorher und kann schneller das Spiel in die Hand nehmen“, beschreibt Lauranne Beckers ihre Entwicklung. | Archivfoto: Bernd Rosskamp

Bei einem Sieg in Waasmunster würden die Eupenerinnen am Samstag nicht nur mit zwei Punkten im Gepäck nach Hause fahren, sondern zu 90 Prozent auch mit dem Ticket für die Meisterschaftsrunde – erst recht, wenn Gent später am Abend gegen Visé verliert, was für den Meisterschaftsfavoriten keine allzu komplizierte Aufgabe darstellen sollte. Dann könnten Lauranne Beckers (21) und Co. im Nachholspiel gegen Overpelt am kommenden Dienstag endgültig alles klarmachen. Auch wenn sich die beste Torschützin der KTSV nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte, hat sie dennoch schon genaue Vorstellungen von den letzten Saisonwochen.

Lauranne Beckers, wie sehr plant die KTSV Eupen schon mit den Play-offs?

Wenn wir gegen Waasmunster zwei Punkte sammeln, müsste Gent schon alles gewinnen, und wir alles verlieren. Das sieht zwar gut aus, aber im Moment fokussieren wir uns noch voll auf das Waasmunster-Spiel. Und darauf, noch so viele Punkte wie möglich zu holen, dann schauen wir weiter. Ich würde also nicht sagen, dass wir schon für die Play-offs planen.

Der Worst Case ist also noch in den Köpfen drin?

Bei mir jedenfalls nicht, ich bin überzeugt davon, dass wir es in die Play-offs schaffen – alles andere ist für mich gar keine Option.

Gehen wir mal vom Erfolgsfall aus: Wie lauten Ihre Ambitionen für die Play-offs?

Natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen, damit wir am Ende mindestens auf dem fünften Platz (von sechs, A. d. R.) landen. Vielleicht schaffen wir es ja sogar noch höher. Ich gehe davon aus, dass Visé ungeschlagen Meister wird, und Sint-Truiden dahinter stehen wird. Aber ab Rang drei ist alles möglich für uns.

Welches Wort passt am besten auf die bisherige Saison?

Verrückt. Gerade am Anfang gab es in der ganzen Liga so viele Resultate, wo ich dachte: Wie kann das bitte passieren? Dazu sind viele Spiele ausgefallen und werden jetzt nachgeholt. Aus unserer Sicht ist es eine ganz gute Saison, abgesehen von zwei, drei kleinen Patzern gegen Gent oder Overpelt, die nicht hätten passieren dürfen.

Inwiefern hat sich das Team im Vergleich zur Aufstiegssaison 2019-20 entwickelt (die Saison 2020-21 wurde nicht absolviert, A. d. R.)?

Wir haben ein komplett neues System aufgebaut, da wir auch viele neue Spielerinnen hinzugewonnen haben. Zum Beispiel ist mit Lynn Buerschaper eine Shooterin aus dem Rückraum hinzugekommen – in der 1. Division brauchst du jemanden, der von weiter weg werfen kann. Unsere erste Welle ist nun viel schneller, wir laufen schnellere Tempogegenstöße und spielen viel organisierter nach vorne mit mehr Optionen im Angriff.

Welche Entwicklung bemerken Sie in den letzten Monaten bei sich selbst?

Dank Philipp (Reinertz, Trainer A. d. R.) weiß ich immer besser, was ich machen muss und warum. Ich habe einen größeren Überblick über das Geschehen als vorher und kann schneller das Spiel in die Hand nehmen und angeben, was wir jetzt machen werden. Auch das Spiel mit dem Kreis, was wir intensiv trainieren, hat sich bei mir, wie bei der ganzen Mannschaft, entwickelt.

Philipp Reinertz spricht oft von „Leistungsgrenzen“ und „Maximalleistungen“. Wo sehen Sie die bei der KTSV?

Schwer zu sagen. Es gibt keine zweite Spielerin auf der Mitte, die mich ablösen könnte. Irgendwann ist im Spiel meine Grenze erreicht, und ich bin nicht mehr so konzentriert wie vorher. Das hat dann auch Einfluss auf die neben mir. Generell passieren im Angriff schneller Fehler, wenn wir in der Abwehr 60 Minuten lang richtig hart arbeiten. Uilenspiegel hat mich und Lynn vergangene Woche beispielsweise in Manndeckung genommen. Da war es wegen der vielen Eins-gegen-Eins-Duelle deutlich schwieriger für mich und ich musste viel mehr selbst abarbeiten, was sonst im Kollektiv gelöst wird…

… was angesichts der deutlichen Zwischenstände von teils zehn Toren Vorsprung aber gut geklappt zu haben scheint…

… Genau, wir sind richtig gut und mit viel Power gestartet, haben eine starke Abwehr gestellt und Uilenspiegel mit gutem Angriffsspiel konsequent vor neue Probleme gestellt. Da fanden sie irgendwann keine Lösungen mehr.

Was steht für Sie und Gella Förster als nächstes bei der Nationalmannschaft auf dem Programm?

Unser letztes Meeting war im November, das nächste ist vom 4. bis 6. März. Mehr, als dass es ein Wochenende mit Übernachtung werden wird, weiß ich allerdings bisher noch nicht.

Wir verwenden Cookies auf unserer Website, um Ihren Besuch effizienter zu machen und Ihnen mehr bieten zu können. Cookies sind kleine Textdateien, die beim Aufrufen von Websites auf Ihrem Computer oder Mobiltelefon abgelegt werden. Mit der Nutzung der Seite erklären Sie sich damit einverstanden. Hier klicken zum Aufrufen der Datenschutzerklärung

Ich habe verstanden.