Ein Ehemaligenempfang, ein Auftritt des Eupener Karnevalsprinz und ein Bruderduell – am Samstag war in der Halle zum Stockbergerweg viel los. Alle Zeichen deuteten auf ein mitreißendes Spiel. Zwar musste sich die KTSV Eupen trotz einer starken Vorstellung am Ende gegen den Favoriten Sporting Pelt 29:35 geschlagen geben, doch wurde den Zuschauern ein toller Handballabend geboten.
von Thomas Altenberg

Philipp Cnyrim war mit 3 Toren erfolgreich gegen Pelt (Fotos: Bernd Rosskamp)
Während dem Spiel der Damen gegen HC Sprimont lud die KTSV zahlreiche ehemalige Spieler aus 70 Jahren Vereinsgeschichte zu einem großen Treffen in der Vereinskantine ein, um anschließend zusammen die „neue Generation“ gegen Sporting Pelt anzufeuern. Vor dem Spiel ehrte der Klub noch die anwesenden WM-Fahrer Bartosz Kedziora, Robbe Spooren und Louis Delpirre. Nach seinem Auftritt gab Prinz Marco I (Marco Demonthy), der die zweite Mannschaft der KTSV trainiert, den Anwurf der Partie.
Die gute Stimmung und die vielen Zuschauer waren augenscheinlich genau das, was Damian Kedziora und Co. nach den jüngsten Pleiten gebraucht hatten, denn die KTSV erwischte einen Traumstart. In der fünften Minute erhöhte Jérôme Majean bereits auf 5:1. „Wir müssen zuhause immer liefern, aus Respekt für die Leute, die jedes Wochenende dafür bezahlen, uns spielen zu sehen“, weiß Trainer Jean-Luc Grandjean. Das Spiel glich sich aus und es ging hoch und runter. Pelt verwarf vorne einige „Hunderprozentige“, sodass Eupen den Vorsprung weiter hielt. Nach dem 17:13 erzielt durch Philippe Cnyrim (24.) brachte Pelt-Trainer Korneel Douven Youri Denert zwischen die Pfosten – eine Entscheidung, die sich später als spielentscheidend herausstellte. „Ich war etwas überrascht, dass ich nicht von Anfang an ran durfte. Ich hätte es mir natürlich gewünscht, weil meine Familie und Freunde hier anwesend waren. Es hat sich im Endeffekt dann trotzdem zum Guten gewendet“, so Youri Denert, dessen Bruder David verletzt von der Bank zuschauen musste.

Lieferte „zu Hause“ eine starke Partie ab: Pelts Torhüter Youri Denert. (Fotos: Bernd Rosskamp)
Und wie: Ein blitzschnelles 1:7 versetzte den Hausherren einen eiskalten Nackenschlag. Denert parierte im Pelter Tor fast jeden Wurf und gab seiner Mannschaft damit einen gewaltigen Schub. Jean-Luc Grandjean weiß, dass er da das Spiel verloren hatte. „Sobald wir wechseln müssen, stimmt die Chemie in der Abwehr nicht mehr. Das ist vielleicht auch meine Schuld, weil ich mit gewissen Spielern nicht genug defensiv arbeite“, gesteht der KTSV-Trainer. Mit einem 18:20 traten beide Mannschaften den Kabinengang an.
Zwar war das Halbzeitergebnis für den Aufsteiger nur schwer zu verkraften, doch ließ sich die Grandjean-Sieben nicht unterkriegen und glich via Sid Hartel aus (20:20). Langsam schwanden bei der KTSV die Kräfte und es mischten sich Fehlwürfe im Angriffsspiel ein, sodass Pelt zu einfachen Toren kam. Der Rückstand vergrößerte sich langsam, doch blieben die Eupener auch dank eines starken Damian Kedziora (11 Tore) in Reichweite. Das lautstarke Anfeuern von Prinz Marco I reichte jedoch nicht, um Pelt im Kampf um die Final Four einen Strich durch die Rechnung zu machen. Beide Mannschaften trennten sich mit einem 29:35. „Es ist traurig, wir hätten uns heute mehr erhoffen können und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison“, ärgerte sich Grandjean.
Für die KTSV Eupen spielten und trafen: Max Schunck, Brian Dormann – Aaron Brülls, Philippe Cnyrim (3), Stef Eggen, Mikka Förster, Sid Hartel (4), Bartosz Kedziora (3), Damian Kedziora (11), Ken Kriescher, Arthur Kubacki, Luka Lanchava, Jérôme Majean (6), Kim Schroeder (1), Dennis Vlijm (1)