GE: KTSV-Trainer Krstev vor dem Derby gegen Eynatten: „Wir kennen uns alle mehr als gut“

Am Mittwoch (Anwurf 20.15 Uhr) ist es endlich soweit: Nach langjähriger Wartezeit kommt es im Achtelfinale des Landespokals im Eupener Sportzentrum zum traditionsreichen Handball-Derby zwischen der KTSV Eupen und dem HC Eynatten-Raeren.

Von Jürgen Heck

Ostbelgienderby am 15. November: Die Verantwortlichen der Deutschsprachigen Gemeinschaft hätten für ihre Programmgestaltung des DG-Feiertags nicht besser Regie führen können als dies die Auslosung des Achtelfinales des Handballlandespokals getan hat. Im Ligageschäft sind die beiden Teams sich schon seit mehr als sechs Jahren nicht mehr begegnet, da Eynatten nach wie vor eine oder zwei Klassen höher als Eupen angesiedelt war beziehungsweise ist.

Der Blick in das Archiv – den die GrenzEcho-Sportredaktion in der Mittwochausgabe vertiefen wird – zeigt, dass die rund zwei Dutzend rein ostbelgischen Kräftemessen zumeist umkämpft und spannend verlaufen sind. Klare Siege – wie beispielsweise der 25:19-KTSV-Sieg im Februar 1995 oder der 32:26-Erfolg der Eynattener im Januar 1998 – sind die Ausnahme. Oft endeten die Spiele unentschieden.

Kein Unentschieden und auch kein Handicapvorsprung im Achtelfinale

Da das Achtelfinale aber eine K.o-Runde ist, kommt dies am Mittwochabend nicht infrage (siehe dazu Hintergrund „Was geschieht im Falle eines Unentschiedens?“). Auf ein spannendes Spiel mit wechselnden Führungen und ungewissem Ausgang freuen sich auch diesmal die mehreren Hundert Zuschauer, die am Stockbergerweg erwartet werden, selbst wenn es keinen freien Eintritt gibt.

Anders als in vorherigen Runden des Pokals gibt es im Achtelfinale keinen Handicapvorsprung mehr, sodass die Partie also bei einem klassischen 0:0-Ausgangsspielstand angepfiffen wird.

Von daher stellt sich die Frage, ob und wie Zweitdivisionär Eupen in der Lage ist, Erstdivisionär Eynatten in Verlegenheit zu bringen. „Die Ausgangslage ist wegen des Klassenunterschieds natürlich klar“, so Eupens Trainer ’Baze’ Krstev, „aber meine Mannschaft wird alles tun, um den Zuschauern ein gutes Spiel zu bieten.“

Krstev, bis Mai noch als Spieler und Jugendtrainer in Diensten des HC Eynatten-Raeren, freut sich besonders auf diese Begegnung. Nicht etwa, weil er noch eine offene Rechnung mit den Eynattenern hat, sondern „weil dieses Derby gut für den Handball in der ganzen Region und für beide Vereine ist. In Eynatten und in Eupen wird eine überragende Jugendarbeit geleistet und auch im Seniorenbereich geht es aufwärts. Deshalb ist dieses Derby einfach nur eine tolle Werbung für unseren Sport und ich hoffe, dass wir den Abend genießen können.“

Dieser Meinung schließt sich sein Eynattener Kollege und Konkurrenz Bruno Thevissen gerne an. „Dieses Spiel, auf das wir seit Tagen überall angesprochen werden und für ein größeres Interesse der Presse sorgt, ist von großer Wichtigkeit für beide Vereine“, so der Eynattener Coach, der hinzufügte: „Ich glaube, in Eupen ist die Euphorie noch größer.“

Derby gut für den Handball in der ganzen Region und für beide Vereine

Das bestätigt Baze Krstev indirekt: „Die Vorfreude ist schon groß.“ Von seinen nicht enden wollenden Verletzungssorgen will der frühere mazedonische Profi nichts hören und noch weniger als mögliche Ausreden oder Entschuldigungen nutzen. „Nur so viel dazu: Die Spieler, die am Mittwoch auf dem Spielfeld stehen, werden ihr Maximum geben“, so der 40-Jährige.

Beide Trainer eint im Übrigen die Überzeugung, dass der Schlüssel auch dieser Partie in der Abwehr liegen wird.

„Für uns wird es darauf ankommen“, erklärt Krstev, „das Spiel so lange wie möglich ausgeglichen beziehungsweise spannend zu gestalten.“ Thevissen weiß ebenfalls um die Wichtigkeit der Einstellung. „Wir sind auf dem Papier der Favorit, aber wirklich nur auf dem Papier. Wenn wir nicht mit voller Konzentration starten, dann kann das schiefgehen“, kündigt der HCERCoach seine Entscheidung an, bei der Startaufstellung keine Risiken eingehen zu wollen. Immerhin gehe es nicht zuletzt um den Einzug in das Pokalviertelfinale, in dem die Eynattener gerne mal die Klingen mit einer Mannschaft aus der BeNe-Liga kreuzen würden. „Es gibt so viele Faktoren: Pokal, Alles-oder-nichts-Spiel, Eupen hat nichts zu verlieren, junge Spieler, volle Halle“, weiß Thevissen, von dessen Schützlingen noch nicht alle im Derbymodus sind. „Unseren wallonischen Neuzugängen habe ich erst mal erklären müssen, was sie am Mittwoch erwartet!“

Und die Taktik? „Ich habe 14 Jahre in Eynatten gespielt und wir kennen uns mehr als gut. Trotzdem glaube ich, dass wir uns auf die eine oder andere kleine taktische Überraschung freuen dürfen“, beschreibt Baze Krstev einen weiteren Faktor, der bei ihm Derbyfreude aufkommen lässt.

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