Eine Woche länger als gedacht, musste die KTSV Eupen auf ihren ersten Einsatz in diesem Jahr warten. Die Corona-Lage im Lager der Herren hat sich nicht gelichtet, doch der Anpfiff der Partie gegen Tournai rückt näher.
von Tim Fatzaun

Die positiven Tests bereiten KTSV-Trainer David Polfliet einiges Kopfzerbrechen. | Foto: Bernd Rosskamp
Eigentlich wollten die Herren der KTSV Eupen ihre Favoritenrolle, die sie mittlerweile zweifelsfrei besitzen, zu Jahresbeginn direkt ausspielen und die letzten Meter hin zu den Play-offs ohne Schwierigkeiten bestreiten. Doch da macht ihnen das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. Statt ihre Siegesserie an der Tabellenspitze fortzusetzen – seit Mitte Oktober hat die KTSV keinen Punkt mehr abgegeben –, begannen die Eupener das Jahr auf dem Sofa. Der Auftakt gegen Houthalen wurde (zum zweiten Mal) verschoben, stattdessen soll es nun mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht Tournai (Sonntag, 18 Uhr) losgehen.
Doch auch wenn er von einem Anpfiff ausgeht, weiß Trainer David Polfliet, dass die Partie unter einem schlechten Stern steht: „Stand jetzt fallen vier Rückraumspieler aus, weil sie positiv getestet wurden und/oder sich in Quarantäne befinden“, sagte er am Donnerstagnachmittag. „Wir hoffen, dass nicht noch mehr hinzukommen, denn wir können ja nicht alle Spiele verlegen. Das ist wirklich ein sch… Anfang. Es wäre bitter, wenn wir deshalb unsere Spiele verlieren würden. Am Mittwoch hatte ich acht Mann beim Training, wir haben mit dem Vorstand nach einem Plan B gesucht.“ Die Notlösungen heißen Aaron Brülls und Grégory Lennertz, die kurzfristig aus der zweiten Mannschaft hochgezogen werden. Für beide ist die 1. Division natürlich kein unbekanntes Terrain, sowohl Brülls als auch Lennertz spielten in ihrer Zeit in Eynatten im Handball-Oberhaus.
„Wir müssen in die Trickkiste greifen“, befürchtet Polfliet vor dem Spiel der Extreme. Auf der einen Seite die KTSV mit zehn Siegen und einer Niederlage, auf der anderen Tournai mit einem Sieg und zehn Niederlagen. „Aber auch Bayern München verliert mal gegen den Letzten. In einer solchen Situation wie der unseren spielt so etwas keine Rolle. Natürlich sollte Tournai eigentlich kein Problem für uns sein, aber wir dürfen das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor er erlegt ist.“
Der KTSV-Trainer ließ zudem kein gutes Haar am Corona-Management des Landesverbands: „Alle kennen die momentane Problematik, positive Tests gibt es ja längst nicht nur bei uns. Warum wird der Spielplan dann trotzdem so vollgeballert? Hier Play-offs, da Nationalmannschaft – warum gibt es so wenige Ausweichmöglichkeiten?“ (tf)