(von Paul Schmitz)
Nach Overpelt kommt direkt Beyne. Die Damen der KTSV Eupen haben am Samstag souverän mit 39:23 in Overpelt gewonnen. Trainer Philipp Reinertz war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir sind direkt gut in die Partie gekommen und haben den Vorsprung konsequent ausgebaut“.

Zwischen den beiden letzten Ligaspielen des Jahres steht für Nolwen Dattolico (rechts) und die Eupenerinnen das Pokalviertelfinale in Beyne auf dem Programm. (Foto: Bernd Rosskamp)
Bereits nach 15 Minuten standen die Eupenerinnen mit sieben Toren vor. Schon zu dem frühen Zeitpunkt des Spiels sah Philipp Reinertz voraus, „dass das ein Sieg für uns werden würde“. Und genau diesen sicherte sich Eupen auch. Dadurch, dass es auch in der „zweiten Halbzeit nicht losgelassen“, „sehr konzentriert“ und „diszipliniert“ spielte, konnte Overpelt nicht mehr herankommen. Als Trainer freue man sich über solch eine starke Leistung, insbesondere auswärts, betonte Philipp Reinertz. Der Sieg sei auch in der Höhe verdient gewesen, da Eupen stets seiner Linie treu geblieben sei und immer weitergearbeitet habe.
Doch was fehlt den Eupenerinnen, um sich zum Champion zu krönen? Ganz wichtig ist in den Augen des Trainers die Erfahrung. Aber das sei eine Sache, die mit der Zeit komme. Die älteste Spielerin im Kader ist Kaye Kriescher mit 24 Jahren. Kapitänin Lauranne Beckers ist 21. „Man sieht es in der Altersstruktur. Wir sind sehr jung“, so ihr Trainer. Trotzdem hatten Kriescher und Beckers bereits wichtige Rollen in vorherigen Mannschaften gespielt. Doch sicherlich müssen sie „noch einiges an Erfahrung sammeln. Aber das ist „ganz normal“, insbesondere, da man im Handball mit 24 in seine Hochphase komme. Und genau die haben noch viele Spielerinnen vor sich. Die Erfahrung ist aber nicht das einzige Manko, Philipp Reinertz sieht auch die Effektivität im Angriff als Entwicklungspunkt.
Zum Beginn der Saison wurde eine Platzierung in den Top Drei als Ziel hervorgehoben. „Da sind wir voll im Soll. Nun müssen wir uns mit Geduld entwickeln, dann wird sich alles von alleine einstellen“. Bei „so viel Qualität, so viel individueller Klasse“, seien es oft nur Kleinigkeiten, die im Weg stehen. Besonders Spitzenspiele müssen „einfach gemeinsam erlebt werden“. Durch ebendiese „reift man zu einem Team, über das man sprechen muss, wenn es um die Titelvergabe geht“.
Mit diesem Sieg bleibt die KTSV auf dem zweiten Tabellenplatz. Trotzdem bleibt der Kampf mit Uilenspiegel um die erste Verfolgerposition offen. Man müsse sehen, wie sich das in den fünf verbleibenden Spielen der regulären Saison, darunter einige knifflige Auswärtsfahrten, darstelle. Aber das sei Zukunftsmusik. „Wir haben eine mehr als realistische Chance auf diesen zweiten Platz“, so Philipp Reinertz: „Stand jetzt ist es trotzdem eine schöne Momentaufnahme“, aber da wäre wieder der vorherige Punkt der Entwickelung. Sollte man am Ende als Zweiter in die Play-Offs starten, wären das ganz neue Entwicklungswerte, aus denen man lerne.
Doch der Trainer der Eupenerinnen hat nicht nur die Liga im Blick, auch der Pokalgewinn ist noch offen. In diesem trifft Eupen am Dienstagabend (20.30 Uhr) auf die Union Beynoise, Tabellenführer der 2. Division. Bei einem unterklassigen Gegner, der „natürlich mit dem Messer zwischen den Zähnen spielen wird“, müsse die KTSV mindestens genauso stark auftreten, um das Halbfinale zu erreichen.