GE: KTSV Eupen kehrt nach zehn Jahren auf die D1-Bühne zurück – Damen nach Visé

Am Samstag um 20.15 Uhr ist es soweit: Die KTSV Eupen steht zum ersten Mal seit 3.766 Tagen wieder bei einem Spiel der 1. Division auf dem Feld. Zum Auftakt sind die Eupener bei HC Don Bosco Gent zu Gast.

Von Philippe Gouders

Mit einer 31:34-Niederlage verabschiedete sich die KTSV Eupen am 28. Mai 2011 gegen die Union Beynoise aus dem damaligen Handballoberhaus, der 1. Division. Zehn Jahre und drei Monate später befinden sich die Weserstädter wieder in der 1. Division – mit zwei Gesichtern, die auch vor einem Jahrzehnt gegen Beyne auf der Platte standen: Philippe Cnyrim und David Denert. Letzterer kehrte in diesem Sommer in seine Heimat zurück und freut sich nach seinem Wechsel aus Ahlen darauf, die Schuhe wieder in Ostbelgien zu schnüren. „Die Vorfreude ist riesig. Es geht endlich wieder um Punkte. Gegen Gent haben wir unseren letzten Test vor dem Derby gegen Eynatten-Raeren, wir können uns also schon vor dem Derby mit einem Ausrufezeichen in Szene setzen,“ so Denert über den Auftakt.

Philipp Cnyrim beim Wurfansatz (Foto: Bernd Rosskamp)

Als junger Spieler trat er damals mit der KTSV Eupen den bitteren Gang in das Unterhaus an, schwärmt aber rückblickend von der Mannschaft: „Wir waren eine eingeschworener Haufen. In dieser Zeit stand aber ein Umbruch bevor, den wir jungen Spieler mit einleiten und überstehen mussten. Wir hatten sportlich gesehen aber keineswegs das Niveau, um mitzuhalten.“

Zurück ins Hier und Jetzt: Am Wochenende geht es nach Gent. „Ich schätze Gent zu den Mannschaften, die nicht allzu stark sind. Man darf aber niemanden unterschätzen. Egal wie stark oder schwach ein Team ist, dürfen wir nur auf uns schauen,“ blickte Trainer David Polfliet bereits am Montag auf den kommenden Spieltag voraus: „Wir können uns nur selber schlagen,“ so der KTSV-Übungsleiter, der die Teams aus Izegem, Houthalen und Tournai als die „Topteams“ der Liga einschätzt.

Die knapp 200 Kilometer nach Ostflandern tritt Eupens Trainer mit einem fast vollen Kader an, lediglich Thomas Mormont (Neuzugang aus Visé) fehlt. Die Pokalspielverlegung (Eupen besiegte Jemeppe mit 37:18) führte dazu, dass die Rot-Weißen direkt im Rhythmus sein werden.

Mit einem Pokalsieg im Rücken tritt auch Gent die erste Partie der neuen Saison an. Gegen den HC Tessenderlo gewann die Mannschaft von Trainer Peter Beeckman ebenfalls deutlich (36:20) und spielte am Donnerstag das nächste Pokalspiel gegen Kreasa Houthalen (das Ergebnis lag erst nach Redaktionsschluss vor).

David Polfliet kennt Gent „gar nicht“. Sicher ist, dass Gent mit Tim Van Cauwenberghe weiterhin auf seinen treffsichersten Schützen zählen kann – ein Rückraumspieler, der in der letzten regulären Saison (2019-20) in 14 Spielen 109 Tore erzielte. Das waren 18 mehr als Jérôme Majean, der damals für Visé 2 auflief und nun… bei der KTSV Eupen auf Torejagd geht. Den Genter Kader verlassen haben mit Thomas Braeckman und Sander Soetaert zwei weitere gefährliche Kräfte.

In puncto Torgefahr kann sich die KTSV Eupen am Samstag vor allem auf Spieler wie Damian Kedziora, David Denert oder einem im Moment vom Trainer hochgelobten Sid Hartel verlassen

Lauranne Beckers beim ersten Spiel gegen Sint-Truiden (Foto: David Hagemann)

Auf die KTSV-Damen wartet „der nächste Brocken“

von Tim Fatzaun

Zufriedenheit oder Frust? Das war die große Frage nach der 26:29-Niederlage der KTSV-Damen gegen Sint-Truiden am vergangenen Wochenende. Letztlich überwog laut Trainer Philippe Reinertz in der Mannschaft aber der Stolz über die gezeigte Leistung gegen den Meister: „Das Wochenende hat uns die Sicherheit gegeben, zu wissen, dass wir uns hier (in der 1. Division, A. d. R.) am richtigen Platz befinden. Und dass wir unsere Hausaufgaben in der Vorbereitung erledigt haben. Auch wenn nach dem Videostudium festzuhalten ist, dass sicherlich mehr drin gewesen wäre“, so Reinertz: „Das ist ein Stück weit der Unerfahrenheit dieser jungen Mannschaft geschuldet, die in manchen Situationen noch nicht das abrufen kann, was angebracht wäre. Es ist ein Lernprozess, den wir langfristig vorantreiben werden.“

Die nächste Station in diesem „Lernprozess“ trägt dabei den Namen Fémina Visé. Der zwölffache belgische Meister und 13-fache Pokalsieger kommt mit der Empfehlung eines 29:23-Auftaktsieges gegen Initia Hasselt daher und zählt für Reinertz ebenfalls zu den „großen Brocken“ der 1. Division. „Ich schätze Visé als individuell stärker als Sint-Truiden ein – wobei uns Visé eher liegen dürfte“, vermutet Reinertz vor der Auswärtspartie am Samstag (18 Uhr). An das Derby gegen die HCER-Damen denke im Eupener Kader derweil noch niemand. „Damit beschäftigen wir uns erst nach dem Visé-Spiel. Wir arbeiten Woche für Woche.“ (tf)

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