Nach sechs langen Jahren steht endlich wieder ein Derby zwischen der KTSV Eupen und dem HC Eynatten-Raeren an. Am 15. November, um 20.15 Uhr wird die Halle am Stockbergerweg voraussichtlich aus allen Nähten platzen, wenn es im Achtelfinale des Landespokals zum Kräftemessen der beiden Vereine kommt. Bis dahin spielt Eupens Trainer Baze Krstev aber noch den Stimmungskiller.

„Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass wir erst nach dem 11. November über Eynatten sprechen dürfen“, so der Coach. In der Zwischenzeit stehen in der Liga nämlich noch die wichtigen Spiele gegen Kortrijk und Gent auf dem Plan. Sollte man diese beiden Partien verlieren, wären die oberen Tabellenplätze vorerst in weite Ferne gerückt. „Vorher darf das Derby nicht in unseren Köpfen sein, die Meisterschaft ist das Allerwichtigste für uns. Wenn wir die Spiele gut hinter uns gebracht haben, dann können wir uns mit Eynatten beschäftigen.“
Mit dem Auftreten seiner KTSV im Achtelfinale gegen Ans am Mittwoch konnte Krstev aber nicht vollkommen zufrieden sein. Vor allem im ersten Durchgang kassierten die Hausherren viele einfache Tore und verwarfen vorne ein ums andere Mal. Insgesamt rettete rund ein Dutzend Mal das Aluminium für Ans. „Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs das Spiel ein wenig auf die leichte Schulter genommen haben“, vermutete Krstev. Nach 20 Minuten machten die Eupener dann den Fünf-Tore-Rückstand, den es aufgrund des doppelten Klassenunterschiedes gegeben hatte, wett und gingen mit 15:14 in Front. Danach blieben sie (laut Krstev „nur“) mit einem Tor vorne.
So sah er sich gezwungen, seine Mannschaft etwas umzustellen und in der Tat stand sie nun in der Abwehr kompakter und spielte offensiv konsequenter. So schraubte sie den Spielstand immer weiter nach oben, bis am Ende ein 39:25 auf der Anzeigetafel zu lesen war. „Vielleicht hatten wir auch schon zu sehr das Spiel gegen Kortrijk im Kopf, das wir seit zwei Wochen vorbereiten“, versuchte Krstev, einige Unkonzentriertheiten seiner Mannschaft zu erklären. Schlussendlich erklärte er die Partie aber für abgehakt.
Das Derby im Achtelfinale ist nicht ein Leckerbissen, für Baze Krstev persönlich wird es ein emotionales Spiel. Er stand seit 2001 mit einer kurzen Unterbrechung für Eynatten auf dem Feld und wechselte erst im Sommer nach Eupen. In zwei Wochen trifft er zum ersten Mal auf seinen alten Klub. „Das wird etwas ganz Besonderes für mich. Schon als bei der Auslosung klar wurde, dass es dazu kommen kann, hat man dieses Derbygefühl bekommen. Es gibt ja auch einige Spieler, die bereits für den anderen Verein gespielt haben“, freut sich Krstev. Aber mehr hatte er zum Derby noch nicht zu sagen. Der Fokus liegt bei ihm eben auf der Liga. (tf)