KTSV Eupen - Handball in Eupen und Ostbelgien

Auch im zweiten Anlauf ist es der Damenmannschaft der KTSV Eupen nicht gelungen, die belgische Meisterschaft nach Hause zu holen. Im Endspiel gab sich die Sieben von Trainer Philipp Reinertz nach 60 Minuten verdientermaßen mit 25:31 geschlagen und beendet die Saison erneut als Vizemeister hinter Sint-Truiden.

von Thomas Altenberg

„Natürlich überwiegen jetzt nach dem Schlusspfiff der Frust und die Enttäuschung. Auf der anderen Seite kristallisiert das Ergebnis auch ziemlich gut die wahren Kräfteverhältnisse heraus. Es fehlt einfach immer noch ein bisschen, zum Beispiel im Bereich Durchsetzungsvermögen. Im Endeffekt ist Sint-Truiden der verdiente Meister, auch wenn wir heute die Chance hatten, den Spieß umzudrehen“, erklärt KTSV-Trainer Philipp Reinertz.

Wegen der Niederlage des Tabellenführers gegen Hubo Handbal war Eupen vor dem letzten Spieltag wieder in Reichweite gekommen, jedoch zeigte Sint-Truiden am Sonntagnachmittag über erneut sein ganzes Können – vor allem in der Abwehr: Die offensive Deckung auf Nolwen Dattolico, die in den Play-offs zur besten Eupenerin gewachsen ist, trug ihre Früchte. Die Rückraumspielerin fand nie wirklich ins Spiel und war nur zweimal vor dem gegnerischen Tor erfolgreich. Auf der anderen Seite deckte Spielerin des Jahres Estelle Ghijsens Céline Clermont. Das Abwehrbollwerk war beinahe unüberwindbar.

„Wir haben unser Training sehr auf die Abwehr fokussiert. Das war heute auch nicht das Problem. Der Schuh drückte im Angriff. Unsere Offensive wurde in Schach gehalten und als wir dann mal zum Abschluss kamen, haben wir zu viele Bälle verworfen“, ärgerte sich Louise Rouselle.

Da half es auch nicht, dass das Schiedsrichtergespann mit einigen fragwürdigen Entscheidungen Aufsehen erregten. Dass ein Unparteiischer Jodie Nüchtern in den Anfangsminuten mitten im Tempogegenstoß im Weg stand, war sinnbildlich dafür, dass die Schiedsrichter am Sonntag nicht auf der Höhe der Tragweite dieser Partie waren. „Das hat uns sehr geärgert. Aber auf beiden Seiten gab es schlechte Entscheidungen, jedoch ist dann nochmal schwerer zu verdauen, wenn man in Rückstand ist. Da wird sich der Verband einigen Fragen gefallen lassen müssen“, weiß Reinertz.

Zur Halbzeit lief Eupen einem 11:16-Rückstand hinterher. Nach dem Wiederanpfiff setzte Sint-Truiden nochmal einen drauf und sich weiter ab. Rund fünf Minuten vor Schluss kamen die Weserstädterinnen wieder auf drei Tore an, aber der Spitzenreiter ließ sich das zweite Double in Folge nicht nehmen und erhöhte auf 25:31. „Wir haben gesehen, dass wir zurecht auf dem zweiten, aber auch zurecht nicht auf dem ersten Tabellenplatz stehen. In den Play-offs haben wir zwei Spiele nicht gewonnen – die beiden gegen Sint-Truiden. Jetzt gilt es eine neue Saison vorzubereiten mit dem Ziel, einen kleinen Schritt noch nach vorne zu machen“, so Reinertz. „Wir kennen Sint-Truiden mittlerweile sehr gut. Wir wissen wo ihre Stärken sind. Jetzt müssen wir uns besser kennenlernen und unsere Qualitäten allen zeigen“, schlussfolgert Louise Rouselle.