Die KTSV Eupen braucht ein mittleres Handballwunder, will sie ihr internationales Abenteuer fortsetzen. Gegen das isländische Team Haukar war am Samstag beim 38:16 im Hinspiel kein Kraut gewachsen.
von Tim Fatzaun
Viel Zeit zum Regenerieren bleibt beiden Teams nicht: Schon am Sonntag (17 Uhr), also keine 24 Stunden nach dem Ende des Hinspiels, steht am Stockbergerweg der zweite Vergleich an. Jedoch müssen die Eupenerinnen eine wahre Herkulesaufgabe bewältigen, um zum zweiten Mal in Folge in die dritte Runde des European Cups einzuziehen. Bereits vor einem Jahr bezwang die KTSV erst Zalgiris Kaunas aus Litauen, ehe sie gegen Gjorche Petrov aus Nordmazedonien die Segel streichen musste.
Eupen 16:38 Haukar
Sowohl Trainer Philipp Reinertz als auch seine Rückraumwerferin Nolwen Dattolico hatten Eupen im Vorfeld klar in die Außenseiterrolle gestellt. Haukar hätte gute Chancen, in Belgien um die Meisterschaft mitzuspielen, sagte Reinertz. Vor allem in der Körperlichkeit und der Größe liege der Unterschied zwischen beiden Teams – und das zeigte sich direkt zu Beginn. Die Eupenerinnen fanden gegen die isländische Defensive kaum ein Mittel, und wenn doch, stellten sie Torhüterin Sara Sif Helgadottir vor keine Probleme.
Exakt nach fünf Minuten warf brach Kreisläferin Ilona Le Brigan den Bann, traf zum 1:3 und kurz darauf zum 2:4. Elisabeth Pohen meldete sich mit einigen Paraden ebenfalls in der Partie an. Doch der Abstand wuchs stetig, Eupen verwarf zu viele Bälle, traf in der ersten Halbzeit öfter den Pfosten oder die Latte als ins Netz und fand hinten keinen richtigen Zugriff (Lauranne Beckers zum 6:10, 16.). Dass Elisabeth Pohen einen Siebenmeter an den Pfosten lenkte (24.), verhinderte nicht den deutlichen Pausenrückstand von 9:19.
Unverändertes Bild nach dem Seitenwechsel: Dem aktuellen Tabellendritten (von acht Teams) der isländischen ersten Liga gelangen schlicht die einfacheren Tore mit weniger Vorarbeit. Der Vorsprung wuchs auf 13 Treffer an (24:11, 42.), auch wenn Pauline Pötgen zwischenzeitlich ihr erstes Saisontor überhaupt beisteuerte.
Trainer Reinertz rotierte seine Mannschaft durch, bescherte fast allen Spielerinnen Einsatzminuten. Am deutlichen Sieg der Isländerinnen änderte das nichts mehr. Rein rechnerisch müsste Eupen das Rückspiel am Sonntag mit 23 Toren Unterschied gewinnen.