von Tim Fatzaun
Wie in der vergangenen Saison gehört das Ostbelgienderby auch diesmal zum Auftaktprogramm der Damen der KTSV Eupen und des HC Eynatten-Raeren. Während die Gastgeberinnen das Feld am Samstagabend (20.15 Uhr) mit breiter Brust betreten, muss den Gästen eine 180-Grad-Wende zum ersten Spieltag gelingen.

Lynn Buerschaper im Sprungwurf, wird sie am Samstag mit ihrer Mannschaft Eynatten-Raeren im Derby bezwingen ? (Foto: Grenz-Echo Archiv)
Zweimal setzte sich Eupen in der vergangenen Saison gegen Eynatten-Raeren durch. Einmal knapp nach einer umkämpften und über weite Teile ausgeglichenen Partie (23:20), das andere Mal recht deutlich mit neun Toren Vorsprung (28:19). Und auch diesmal sieht alles nach einer klaren Sache für die KTSV aus. Das sieht HCER-Trainer Baze Krstev genauso: „Beide Mannschaften haben komplett unterschiedliche Ambitionen, die Favoritenrolle liegt ganz klar bei Eupen. Es wäre lächerlich, wenn sie sie nicht annehmen würden. Der Kader aus der vergangenen Saison war schon stark, und jetzt haben sie ihn noch verstärkt. Dennoch bin ich überzeugt, dass meine Spielerinnen sehr motiviert sein werden. Es ist schließlich ein Derby, in dem es zwar nur um zwei Punkte geht, aber vom Gefühl her ist das kein Spiel wie jedes andere.“
Reinertz: „Mit etwas mehr Glück kann Eynatten erfolgreicher sein als in der Vorsaison.“
Eynatten-Raeren will auswärts für die Überraschung sorgen, muss dafür aber dringend ein anderes Gesicht als gegen Sint-Truiden zeigen. Nach ausgeglichener Anfangsphase war der Titelfavorit aus Limburg immer weiter weggezogen. An sich erwartbar, doch vermisste Krstev das kämpferische Element in seiner Mannschaft. „Uns fehlten einige Spielerinnen, aber das darf keine Ausrede sein. 33 Gegentore gegen einen Meisterschaftskandidaten sind völlig in Ordnung, aber 13 eigene Treffer sind viel zu wenig. Ich hoffe, dass wir nach dem Derby sagen können, dass wir alles gegeben haben.“
Während sich Krstev in Bezug auf sein Team in Understatement übt, schätzt sein Gegenüber Philipp Reinertz die Eynattenerinnen gar nicht so schwach ein: „Ich habe sie während der Vorbereitung und gegen Sint-Truiden beobachtet und ein anderes Gesicht erkannt. Es hat sich in Eynatten einiges verändert, die Mannschaft ist interessant. Ich sehe sie gar nicht als schlechter als in der Vorsaison ein. Wenn sie etwas mehr Glück und weniger Verletzungspech haben, können sie sogar erfolgreicher abschneiden.“
Eupen startete mit einem 29:22-Auswärtssieg in Uilenspiegel und kann im Derby, bei dem mit wieder auf die Dienste von Lynn Buerschaper zählen. Eine zusätzliche Option im Rückraum, wo sich zum Saisonauftakt Lauranne Beckers, Gella Förster sowie das Visé-Duo Nolwen Dattolico und Céline Clermont die Aufgaben teilten. Ilona Le Brigand und Kaye Kriescher übernahmen im Wechsel den Kreis, und im Tor kam Alexandra Rudi auf eine Quote von 46 Prozent parierter Bälle. „Klar befinden wir uns in der Favoritenrolle“, redet Reinertz vor dem Duell, in dem sich am Samstag die Zwillingsschwestern Giulia (Eupen) und Dana Addis (Eynatten) gegenüberstehen, nicht um den heißen Brei herum. „Wenn wir in unser Tempospiel kommen, wird Eynatten Probleme kriegen. Aber: Ein Derby ist kein Selbstläufer. Unser Ziel ist es, mit der Reserve und der A-Mannschaft jeweils zwei Punkte zu gewinnen, um uns direkt in der Spitzengruppe festzusetzen.“