Die Handballerinnen der KTSV Eupen haben am Samstagabend ihr Spiel beim Tabellenvorletzten Schoten mit 30:13 deutlich zu ihren Gunsten entschieden. Dieser Auswärtssieg hat allerdings wegen der Vorgänge auf der Tribüne einen sehr bitteren Beigeschmack.

Jodie Nüchtern mit 4 Treffern ein aktiver Posten im Aufbauspiel der 1.Damenmannschaft Foto: Bernd Rosskamp)
„Ab der ersten Sekunde haben wir die aggressive Grundstimmung auf der Tribüne gespürt. Das Ganze war in der ersten Halbzeit grenzwertig. In der zweiten Halbzeit wurde es inakzeptabel“, berichtete KTSV-Trainer Philipp Reinertz von antideutschen und rassistischen Parolen und Schmährufen bis hin zum Hitlergruß auf der Tribüne. „So etwas kennt man in der 2. Division der Damen nicht. Ich habe in meiner Karriere schon viel erlebt. Aber dass Spielerinnen wegen Vorfällen auf der Tribüne nicht mehr weiterspielen wollen, das kannte ich nicht. Gerade in der jetzigen Zeit darf auf der Tribüne nicht alles erlaubt sein“, so Reinertz mit Verweis auf jüngste Negativentwicklungen im deutschen Fußball. Es bleibt abzuwarten, ob diese Vorfälle ein Nachspiel haben werden. Darüber will der KTSV-Vorstand in den nächsten Tagen entscheiden.
Der junge Schiedsrichter, der diese Partie alleine leiten musste und damit beinahe überfordert war, ging jedenfalls nicht auf die Eupener Forderung ein, die Vorfälle auf dem Spielberichtsbogen einzutragen.
Reinertz berichtete derweil, dass die Schotener Vereinsverantwortlichen, allerdings erst nach einem entsprechenden Eupener Hinweis, auf der Tribüne einschritten und so wohl verhinderten, dass es zu einem Handgemenge kam.
Das sportliche Geschehen ist schnell erzählt. Die KTSV erwischte einen „grottigen Start“ und lag bis zur neunten Minute 0:3 im Hintertreffen. Dann jedoch legten die Eupenerinnen erfolgreich den Schalter um und waren mit einem Schlag das eindeutig spielbestimmende Team.
KTSV Eupen: Paule Portier – Lauranne Beckers (7), Nadine Cüpper (8), Gella Förster (5), Marie Kever, Kaye Kriescher (1), Deborah Laschet, Lola Marotta, Jodie Nüchtern (4), Iveta Pecinova, Jil Reuter (1), Luisa Werner (4)