GE: HC Eynatten-Raeren im Derby: Mit einem blauen Auge eine Runde weiter

Die Damen des HC Eynatten-Raeren sind im 1/16-Finale des Landespokals gegen den Nachbarn aus Eupen mit einem blauen Auge davongekommen. Eine starke zweite Hälfte reichte dem Erstligisten aus Eynatten, um das Derby für sich zu entscheiden und ins Achtelfinale einzuziehen.

,,Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir eine gute zweite Hälfte gespielt haben. Die erste war zum vergessen“. Diese Aussage von HCER-Trainer Kurt Rathmes fasst den Werdegang von Eynattens Spiel perfekt zusammen.

Denn die Frage nach dem wirklichen Erstligisten, stellten sich die Zuschauer an der Lichtenbuscher-Straße nach den ersten dreißig Minuten zu Recht. Trotz einer starken Leistung konnte sich der Zweitligist vom Stockbergerweg am Ende im Pokalfight nicht belohnen und musste den Kräften nachgeben.

Vor gut besetzten Rängen mussten die Schützlinge von Trainer Kurt Rathmes, welcher auf Neuzugang Magdalena Matlinska verzichten musste, rund 16 Minuten auf ihren ersten Treffer der Partie warten. Sämtliche Würfe wurden zu unpräzise oder gar daneben geworfen.

Die Gäste aus Eupen, die mit einem Drei-Tore-Vorsprung aufgrund des Ligaunterschiedes in die Partie gingen, stellten Eynatten offensiv vor große Probleme, ließen in der Abwehr wenig zu und schafften es vor allem durch die belgischen Nationalspielerinnen Lauranne Beckers und Gella Förster Offensivakzente zu setzen.

,,Die erste Hälfte ist so gelaufen wie wir es uns vorgestellt haben. Wir konnten lange Angriffe spielen und so das Tempo bestimmen. Diese Angriffe haben wir dann so zu Ende gespielt, dass Eynatten nicht in das Gegenstoßspiel kommen konnte“, analysiert KTSV-Trainer Philipp Reinertz die starken ersten 30 Minuten seiner Mannschaft.

Neben der festen Abwehr der Eupenerinnen hatte auch KTSV-Torhüterin Paule Portier ihr Mitwirken an der miserablen Wurfausbeute der Heimsieben. Portier wuchs dabei über sich hinaus und wurde nach jedem gehaltenen Ball stärker.

,,Wir haben zwar nur eine Torfrau in unseren Reihen, dafür aber eine der besten in der 2. Division und das konnte sie heute nochmals unterstreichen“, so Philipp Reinertz über die Leistung seiner Torhüterin.

Sein Gegenüber, HCER-Trainer Kurt Rathmes, lobte diese Leistung ebenso, zeigte sich aber weniger erfreut über die erste Halbzeit seiner Schützlinge: ,,Meine Mannschaft hat unverständlicherweise miserabel geworfen, entweder daneben oder auf den Torwart. Wir werfen nur vier Tore in einer Halbzeit, das ist zu wenig um ein Spiel zu gewinnen.“ Auch die Aussage von HCER-Spielerin Vera Mennicken (,,Die erste Hälfte kann man sich nicht erklären“) unterstreicht, welch guten Job die Reinertz-Sieben in der ersten Hälfte machte. Nach 29 Minuten musste man im Lager der Eupener zum ersten Mal an diesem Abend die Luft anhalten: Beim Kampf um den Ball rauschte Spielerin Nadine Cüpper mit Eynattens Linksaußen Eva Xhonneux zusammen. Dabei verletzte sich die Ex-Eynattenerin am Fuß und musste ausgewechselt werden. Beim Stand von 4:11 für die Gäste ging es in die Kabine.

Die Verletzung von Eupens einziger Kreisläuferin zwang Trainer Philipp Reinertz dazu, Kaye Kriescher aus dem Rückraum zu nehmen und an den Kreis zu stellen. Eynatten zeigte von Beginn der zweiten Hälfte an ein anderes Gesicht und ließ den KTSV-Vorspung immer schneller schmilzen.

Eupen wirkte, je länger das Spiel dem Ende zuging, erschöpfter und musste die Eynattenerinnen gewähren lassen. Angesprochen darauf antwortete Eupens Trainer Reinertz: ,,Eynatten hat einen sehr breiten Kader, wo dann auch die Spielqualität und die Art und Weise Handball zu spielen sehr gleich ist. Entweder lasse ich die Mannschaft so wie sie ist auf dem Feld und gehe mit der physischen Erschöpfung um oder ich ändere verschiedene Dinge und verlasse somit das System. Eynatten konnte wichtige Spielerinnen mit einer längeren Pause ausstatten. Wir sind noch nicht so weit, um ähnliche Wechselspielchen durchzuführen“.

Trotz sinkender Ausdauer hielt Eupen kämpferisch dagegen, schaffte es aber nicht, die Eynattener Offensive wie in Halbzeit eins zu kontrollieren. ,,Sieben Minuten vor Schluss stehen wir nur ein Tor hinten, am Ende werfen wir das Ergebnis zu hoch weg. Das müssen wir dann so mitnehmen, sind aber alles andere als unzufrieden“, lautet das Fazit von Reinertz zum Endstand von 27:22. ,,Wir haben das Spiel gewonnen, das ist die Hauptsache. Ich kann der Mannschaft nur Glückwünsche aussprechen, so wie sie in die zweite Halbzeit gegangen ist. Die Mädels haben sich selber aus dem Morast gezogen und Moral gezeigt“, so ein am Ende erleichterter Rathmes.

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