Katerstimmung am Eupener Stockbergerweg: Was eigentlich eine Initialzündung für neuen Elan für den Aufstiegskampf werden sollte, wurde schlussendlich eine derbe Enttäuschung.

Die Rahmenbedingungen vor dem Anpfiff waren bei der KTSV so gut wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Die Halle hat eine Frischzellenkur erfahren und präsentierte sich von ihrer besten Seite.
Das kann man nicht vom Spiel der KTSV Herren sagen, die nach dem 28:22 Erfolg der Damen kurz zuvor, als zweite Eupener Mannschaft ihre Pflicht auf dem neuen Boden erfüllen sollten. Gent zeigte sich aber nicht als Gast, der Geschenke mitgebracht hatte, sondern wollte unbedingt die zwei Punkte einfahren und Eupen noch ein wenig tiefer in die Krise stürzen. Bei der KTSV verlief es ähnlich wie mit der Hallenbeleuchtung, nämlich nicht hundertprozentig. Die Gäste aus Gent agierten konzentriert und standen bereits nach fünf Minuten mit fünf Toren in Führung.
KTSV Eupen 22:28 Gent
Erst von der Siebenmeterlinie konnte Danny Flaiz auf 1:5 verkürzen. Im Anschluss lief es etwas besser für die Mannschaft vom Stockbergerweg, die bis Mitte des ersten Durchgangs bis auf einen Zähler herankommen konnte, (6:7). Bis zur Pause sollte sich an diesem knappen Vorsprung der Gäste aber nichts mehr ändern. Beim Stand von 12:13 ging es in die Kabinen. Es blieb also noch genügend Zeit das Spiel noch zu drehen. Wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel kamen die Jungs vom Stockbergerweg ein erstes Mal auf Augenhöhe mit Gent. Es schien fast so, als ob das Spiel zugunsten der Hausherren kippen konnte, aber Gent wankte nur kurz und konnte diese Schwächephase überstehen. Auch begünstigt dadurch, dass die Weserstädter ihre Chancen einfach nicht nutzen konnten. In der 41. Minute kam die Eupener Führung dann aber doch. In dieser Phase nutzte die Krstev-Sieben einige Zeitstrafen der Gäste um das Kommando auf dem Platz zu übernehmen. Die Führung wechselte danach aber sehr schnell, da Eupen durch eine Zeitstrafe und eine Rote Karte für Aaron Brüls selber dezimiert auf dem Platz stand.
Allmählich stieg bei der KTSV ein wenig Verzweiflung auf
Eine Viertelstunde vor dem Ende war Gent mit 18:17 wieder am Ruder. Allmählich stieg bei der KTSV ein wenig Verzweiflung auf und es kehrten die Fehler ins Spiel zurück, die schon so oft wertvolle Punkte gekostet haben. Fehlwürfe erleichterten Gent die Arbeit, die nun die Führung nicht mehr aus den Händen geben sollten. Gent hatte die KTSV im Griff und kam zum ersten Erfolg über die Krstev-Sieben in dieser Saison. Bei der KTSV regiert jetzt nur noch das Prinzip Hoffnung. „Es bleiben jetzt noch 13 Spiele, da ist immer noch alles möglich“, versucht Krstev, die Flamme der Hoffnung noch aufrecht zu halten. Es ist aber fast schon eher der Mut der Verzweiflung. Denn bei den dreizehn noch ausstehenden Spielen, einen Rückstand von acht Punkten aufzuholen, würde an ein kleines belgisches Handballwunder grenzen. Anders sieht es bei den Frauen der KTSV aus. Die auch nach dem 14. Spieltag die Tabelle der 1. Wallonischen Division immer noch verlustpunkfrei souverän anführen. Kurz vor Spielbeginn verletzte sich die Eupener Torsteherin Julia Kautz, konnte dann aber, trotz Schmerzen, spielen. Insgesamt konnte die Eupener Schlussfrau, gegen die ersatzgeschwächte Mannschaft aus Beyne elf Bälle parieren. Beyne konnte zwar den ersten Treffer landen, aber danach führten nur noch die Gastgeberinnen. Der Vorsprung zur Pause bertrug schon sieben Tore. Nach dem Seitenwechsel kontrollierte die Reinertz Sieben das Geschehen. Nach 54 Minuten ließen die Weserstädterinnen beim Stand von 27:18 dann aber ein wenig die Zügel schleifen und Beyne konnte bis zum Ende Resultatskosmetik betreiben. 28:22 hieß es nach sechzig gespielten Minuten. (buck)