Mit einem Puzzlespiel könnte man die Aufgabe von Philipp Reinertz, dem Trainer der Eupener Handballerinnen, derzeit vergleichen. Die Verletztenliste bei der KTSV Eupen, die alle ihre drei bisherigen Meisterschaftsspiel gewinnen konnte, ist im Moment ausgesprochen lang, sodass sich wohl erst am Sonntagmorgen herauskristallisieren wird, wie das endgültige Aufgebot für das Spiel bei GBSK (Anwurf 18 Uhr) aussieht.
Da sind zum einen die Langzeitverletzten Nadine Cüpper, Deborah Laschet, Iveta Pecinova und Jodie Nüchtern, die noch mehrere Wochen ausfallen und von daher am Sonntag keinesfalls zur Verfügung stehen. Etwas besser sieht es bei Gella Förster und Catherine Reinertz aus, während Jil Reuter nach ihrer Fußverletzung unter der Woche wieder ins Training eingestiegen ist.
„Wir haben inzwischen ja schon etwas Übung darin, mit solchen Verletzungen umzugehen. Und ich finde, dass wir bisher immer ganz gute Lösungen gefunden haben“, zeigt sich der KTSV-Coach pragmatisch. „Andererseits bieten Ausfälle anderen Spielerinnen die Riesenchance, sich zu bewähren. Außerdem fördert das unsere gesamte Entwicklung.“ Die Aufstellungssorgen verleiten den Eupener Trainer nicht dazu, in Zweckpessimismus zu machen. „Trotz aller Sorgen sind wir klar favorisiert. Wir müssen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und verhindern, dass die Gastgeberinnen das Tempo verschleppen.“
Beim Freitagtraining wollen sich die Eupenerinnen die richtige Taktik zurechtlegen, um dem Aufsteiger aus der Provinz Flämisch-Brabant beizukommen. Hinter der Abkürzung GBSK verbirgt sich der Handballverein aus Groot-Bijgarden. „Aufsteiger haben es in der 2. DIvision eigentlich immer schwer. Wir waren da im Vorjahr eine Ausnahme. Groot-Bijgaarden wird meines Erachtens auch Schwierigkeiten haben, sich an die Klasse zu gewöhnen.“ Für die Mannschaft spreche jedoch, dass sie bereits einen Punkt gewonnen hat, was sich positiv auf das Selbstvertrauen auswirken dürfte.
Keinen Gedanken verschwendet Philipp Reinertz daran, dass sich mit Sprimont und Gent am Samstagabend die beiden anderen verlustpunktfreien Teams der 2. Division gegenüberstehen. „Mich interessiert eigentlich nur das Resultat. Für alles andere ist es viel zu früh, und zudem haben wir genug mit uns selbst zu tun.“
(jph)