Mit einem auch in dieser Höhe verdienten 26:21-Auswärtserfolg bei der KTSV Eupen hat sich der HC Eynatten-Raeren am Mittwochabend für das Viertelfinale im Handball-Landespokal qualifiziert.

Von Tim Fatzaun und Jürgen Heck
Die rund 700 Zuschauer im Sportzentrum am Stockbergerweg erlebten 45 Minuten lang ein packendes Ostbelgienderby, ehe sich die größere Konstanz des Erstdivisionärs Eynatten bemerkbar machte. In der letzten Viertelstunde des Achtelfinales waren die Schützlinge von Bruno Thevissen eindeutig Chef im Ring, während Zweitdivisionär Eupen die Puste und die Ideen ausgingen. Die Platzherren dürfen dennoch mit ihrer Leistung zufrieden sein, da der Klassenunterschied lange Zeit nicht deutlich wurde.
KTSV Eupen 21:26 HC Eynatten-Raeren
So hatte auch Eynattens Coach Bruno Thevissen das Spiel erlebt: „Wir sind ruhig geblieben bis zum Ende: Ich wusste, wenn wir uns einmal vier Tore absetzen, dass wir das Spiel dann machen würden. Kompliment aber auch an Eupen: Sie haben uns 45 Minute alles abverlangt.“
Erste Halbzeit brachte die erwartete Derby-Atmosphäre.
Bei KTSV-Coach Blagojce Krstev schwang da eher Enttäuschung mit: „Wir sind enttäuscht, dass wir uns nicht für unsere Arbeit belohnt haben. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, Eynatten hat dann aber von einfachen Toren profitiert. Unsere Kräfte haben nachgelassen und nach vorne haben wir nicht so konzentriert gespielt“.
Die erste Halbzeit hielt, was die Voraussagen versprochen hatten: ein enges Spiel. Die Gäste mussten schon vor dem Anpfiff den ersten Tiefschlag hinnehmen: Kreisläufer Luke Habets verletzte sich beim Aufwärmen und musste das Geschehen mit einem Eisbeutel auf dem linken Sprunggelenk von der Bank aus verfolgen.
Die Eupener erwischten den besseren Start und zeichneten sich durch viel Beweglichkeit und hohe Motivation in der Abwehr aus. Im Angriff war es vor allem Adrian Lambertz, der sich durch Durchsetzungswillen auszeichnete und entscheidenden Anteil an der 4:1- Führung der KTSV hatte.
Ins Eynattener Angriffsspiel kam erst Bewegung und damit auch Torerfolge, als Nicolas Cordewener eingewechselt wurde. Mitte des ersten Durchgangs lagen die Rot-Weißen wieder mit drei Toren vorne, 7:4.
Dass dieser Vorsprung nicht weiter wuchs, lag an zwei Faktoren: Zum einen blieben die Eupener „Shooter“ Adrian Veithen und Danny Flaiz weit unter ihren Möglichkeiten, und andererseits steigerte sich HCER-Keeper Torsten Schmack mit zunehmender Spieldauer. So glich Eynatten nach 26 Minuten aus, 9:9. Die Heimsieben steigerte sich noch einmal und ging mit Minimalvorsprung in die Pause, 11:10.
Nach dem Seitenwechsel galt zunächst einmal die Devise: jeder Schuss ein Treffer, sodass es nach 32 Minuten 13:13 hieß: Kurz darauf besorgte „Ersatzkreisläufer“ Cédric Mouchette den Gästen ihre erste Führung, 14:13.
Diese Machtübernahme an der Anzeigetafel schien bei den Eynattenern zusätzliche Kräfte freizusetzen, denn jetzt waren sie es, die jeweils in Führung gingen.
Die Entscheidung in dieser überwiegend fairen Pokalauseinandersetzung fiel dann nach der 46. Minute. Während die Gäste ruhig blieben, konsequent ihr Spiel fortsetzetn und ihre Chancen nutzten, veranstaltete die KTSV fast schon ein Festival verpasster Chancen. Technische Fehler und Würfe aus vielversprechender Position, die den Kasten von Schmack um Meter verfehlten, sorgten dafür, dass der Rückstand bis zur 51. Minute auf fünf Treffer anwuchs, 17:22.
Das sollte sich als die Entscheidung herauskristallisieren: KTSV-Coach Baze Krstev versuchte einfach alles. Doch alle personellen Wechsel und taktischen Veränderungen fruchteten nicht: Eynatten blieb souverän und ließ sich nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Endstand 21:2
KTSV Eupen: Brian Dormann, Marco Demonthy – Gregory Lennertz, Sascha Locht, Danny Flaiz (2), Adrian Lambertz (5), Aaron Brülls (2), Andrijan Krstev (1), Garry Braun (1), Sid Hartel, Adrian Veithen (6), Nicolas Jansen (3), Thomas Verjans (1), Pierre Pavlov – 6 Strafminuten
HC Eynatten-Raeren: Max Schunck, Torsten Schmack – Joeri Verjans (2), Moussa Top, Sekou Top (4), Eric Vreven (7), Benoît Neuville, Nils Thevissen (1), Cédric Mouchette (4), Mikaël Fissette, Antoine Eubelen, Nico Cordewener (6), Raphaël Kötters (2) – 2 Strafminuten
Schiedsrichter:Thierry Pierloot-Patrick George