Topspiele versprechen oft Tore und Spannung. Nur Letzteres war beim dritten Aufeinandertreffen in den Play-offs zwischen der KTSV Eupen und dem HBC Izegem (15:16) gegeben.

Kim Schroeder bei einem seiner leider wenigen und erfolgreichen Wurfversuchen (Foto: Bernd Rosskamp)
Wie bereits am 15. Februar setzten sich dabei die Gäste aus Westflandern mit dem identischen Ergebnis durch und ließen die letzten Eupener Aufstiegshoffnungen schmerzhaft platzen. ,,Es war wieder so ein hartes Spiel, und es ist verdammt ärgerlich, dass wir wieder verlieren. Nur 15 Treffer, 21 Bälle verworfen und unzählige technische Fehler – so kannst du kein Spiel gewinnen. Dann hat man es auch nicht verdient, oben mitzuspielen.“ KTSV-Trainer Blagojce Krstev klang auch zwei Stunden nach dem Spiel niedergeschlagen und enttäuscht.
Die Gäste aus Westflandern gewannen auch den dritten direkten Vergleich in den Play-offs gegen Eupen und haben jetzt komfortable sieben Punkte Vorsprung auf den ostbelgischen Zweitplatzierten. Laut fiel dementsprechend auch der Jubel der Gäste aus, die sich hauchdünn durchsetzen konnten.
Schon das letzte Duell zwischen Eupen und Izegem vor drei Wochen endete mit dem für Handball auf diesem Niveau ungewöhnlichen Ergebnis von 15:16. Wieder also fehlte es den Weserstädtern an Glück und Durchsetzungsvermögen. ,,Gegen unsere Abwehr kann man nichts sagen, die war gut. Wir hatten unsere Möglichkeiten von hinten heraus, nutzen diese aber nicht. Bei Izegem steht dazu noch ein herausragender Torwart, der uns schon in den letzten beiden Partien der Play-offs Schwierigkeiten bereitet hat. Am Ende waren es Kleinigkeiten die das Spiel entschieden“, resümierte KTSV-Spieler Adrian Veithen ernüchtert.
Nach einem schönen Anspiel an den Kreis markierte Stephan Kirschfink im ersten Angriff die erste Führung. Dieser Spielzug ließ noch auf ein offensiv geprägtes Spiel hoffen. Zwar benötigte Izegem sechs Minuten bis zum ersten Treffer, aber auch die Gäste wirkten nicht sonderlich überzeugend. Fehlversuche und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten prägten die erste Halbzeit, in der die beiden Torhüter Arne Schonkeren (Izegem) und David Polfliet (Eupen) noch die besten Akteure waren und am 7:7-Halbzeitstand nicht ganz unbeteiligt waren.
Adrian Veithen: „Der Aufstiegstraum ist dahin.“
Den Hausherren fehlte eindeutig Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Nur sporadisch fand ein Wurf aus dem Rückraum den Weg auf das Gästegehäuse, geschweige denn ins Netz. ,,Phasenweise fehlte uns schon in der ersten Halbzeit das nötige Glück und die Entschlossenheit, ein Tor zu erzielen. Wir kamen nach der Pause absolut nicht gut aus der Kabine und mussten uns wieder zurückkämpfen, sind dann aber zu ungeduldig und ungenau im Angriffsspiel geworden“, bilanzierte Krstev.
Izegem zog auf 10:7 weg, ehe Gregory Lennertz, einer der besseren Offensivkräfte an diesem Nachmittag, Eupen mit einem Doppelschlag zurückmeldete. Es folgten 20 spannende und eng umkämpfte Minuten. Beide Kontrahenten glänzten durch ihr Abwehrverhalten, nicht aber durch offensive Stärke. Sieben Minuten vor dem Ende gelang Sid Hartel der 13:13-Ausgleich. Krstev setzte alles auf eine Karte und brachte den siebten Feldspieler – vergeblich.
Die 15:16-Niederlage schmerzt, doch Eupen will die den Blick schnell nach vorne richten: ,,Natürlich müssen wir die Motivation jetzt hochhalten. Der Aufstiegstraum ist dahin, aber es bleiben sechs Spiele zu absolvieren, in die wir reingehen werden und probieren, das Beste draus zu machen“ so Adrian Veithen.
KTSV Eupen: David Polfliet, Marco Demonthy – Philipp Terwiel, Kim Schroeder (1), Stephan Kirschfink (2), Aaron Brülls, Adrian Veithen (4), Robin De Bruecker, Ken Kriescher, Gregory Lennertz (5), Sacha Locht, Adrian Lambertz, Sid Hartel (3), François Schreuer