von Thomas Altenberg
Dank eines unglaublichen Comebacks in der letzten Minute sicherten sich die Eupener gegen den Drittplatzierten aus Houthalen noch einen Punkt. Somit verließ die Mannschaft von Mariusz Kedziora und Stefan Vaessen zumindest als moralischer Sieger die Platte.
Jérôme Majean hatte am Samstag wenig Glück beim Torabschluss, nur Tor gelang dem langen Rückraumspieler gegen Houthalen (Foto: Bernd Rosskamp)
„Im Endeffekt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, weil wir so stark zurückgekommen sind“, sagte KTSV-Co-Trainer Stefan Vaessen. „Ich denke schon, dass wir moralisch den Platz als Sieger verlassen haben.“ Die Körpersprache beider Mannschaften nach dem Spiel sprach Bände: Während auf Eupener Seite gelacht und gejubelt wurde, hingen bei Houthalen die Köpfe. „Über die vollen 60 Minuten denke ich, dass das Ergebnis gerechtfertigt ist. Wir haben aber noch Sachen gesehen, an denen wir weiter arbeiten müssen“, gab Vaessen zu.
Die ersten Minuten wurden vor allem durch eine starke Defensivarbeit auf beiden Seiten geprägt. Nachdem Jerôme Majean die KTSV in Führung gebracht hatte, mussten beide Torhüter sieben Minuten lang kein einziges Mal hinter sich zu greifen, bis Damian Kedziora den Heimfans per Freiwurf wieder einen Grund zum jubeln gab. Nach einer Viertelstunde stand es 5:2 für die KTSV.
Anschließend schlichen sich immer mehr individuelle Fehler und Fehlwürfe ins Eupener Spiel. Houthalen glich mehrere Male aus, ohne eine Führung zu erlangen. Trotzdem ging die KTSV mit einer Zwei-Tore Führung in die Halbzeitpause (14:12). Die zweite Hälfte fing auch dank eines Tores von Torwart Mark Leckebusch sehr gut an, jedoch machte sich schnell eine gewisse Nachlässigkeit vor dem Tor der Gäste bemerkbar. „Wir hatten am Anfang des zweiten Durchgangs eine größere Schwächephase. Da haben wir uns das Leben viel zu schwer gemacht. In diesem und in ein paar weiteren Abschnitten des Spiels hätten wir konzentriert weiter spielen müssen und unsere Chancen besser nutzen sollen. Wir wollten zu oft einfach mit der Brechstange durch“, analysiert der Eupener Interimscoach.
Nur noch einen Punkt Vorsprung auf Sasja
Nach fünf aufeinanderfolgenden Toren war Houthalen plötzlich zum ersten Mal in Führung (17:19). Die KTSV wurde immer ungeduldiger. Zwei Minuten vor Abpfiff lagen die Hausherren immer noch mit drei Toren zurück. Dann startete der Tabellenführer sein Comeback. Kedziora, Cnyrim und nochmal Kedziora per Freiwurf – beide waren mit jeweils sieben Toren die treffsichersten Eupener in dieser Partie – sorgten schlussendlich dafür, dass die Ostbelgier nicht ganz leer ausgingen. „Unsere Kampf- und Willensstärke hat mich sehr beeindruckt. Am Ende so ein Spiel noch zu drehen, zeigt den Charakter der Jungs. Ohnehin würde ich sagen, dass das unsere größte Starke ist“, lobt der Eupener Co-Trainer seine Mannschaft. Schrecklich vermisst wurde auf der halbrechten Position Linkshänder Stijn Joosten, der sich unter der Woche am Bein verletzt hat und im Spitzenspiel pausieren musste.
Mit Sasjas Sieg gegen den HC Eynatten-Raeren verkürzt sich der Eupener Vorsprung an der Tabellenspitze auf einen Punkt. Trotzdem zeigt sich Vaessen ruhig: „Wir schauen eigentlich immer auf uns in dem Sinne, dass wir einfach jedes Spiel gewinnen müssen, um Meister zu werden. Dann brauchen wir auch keine Rechenspiele zu machen. Ja, wir haben gegen Houthalen einen Punkt liegen gelassen, aber wir werden nächste Woche in Izegem nachlegen. So machen wir es Woche für Woche.“
Für die KTSV Eupen spielten und trafen: Mark Leckebusch (1), Brian Dormann – Aaron Brülls, François Schreuer, Philippe Cnyrim (7), Stef Eggen, Mikka Förster, Sid Hartel (5), Damian Kedziora (7), Ken Kriescher (5), Jerome Majean (1), Thomas Mormont, Kim Schroeder (2), Dennis Vlijm (2)