Eine ganz knappe Geschichte wurde am Ende der Saisonauftakt der Eupener Handballerinnen. Dabei wäre für die ersatzgeschwächten Damen der KTSV Eupen gegen Uilenspiegel mehr die enge 29:31-Niederlage dringewesen.

Neuzugang Paule Portier (links) lieferte im zweiten Durchgang eine gute Leistung ab. In der Mitte erkennt man Kaye Kriescher, ganz rechts Uilenspiegels siebenfache Torschützin Hanne Geraets. | Foto: BRF
Wie so oft im Sport sind es am Ende die kleinen Details, die entscheidend sind. In der letzten Minute des Spiels verkürzte Deborah Laschet auf 29:30. Im Eupener Lager keimte noch einmal die Hoffnung auf: Doch noch etwas unverhofft einen Punkt gegen Uilenspiegel zum Saisonauftakt mitzunehmen.
KTSV Eupen 29:31 Uilenspiegel
Die Gäste aus Antwerpen ließen sich aber trotz der entstandenen Drucksituation nicht aus der Ruhe bringen und machten wenige Sekunden vor dem Spielende den alles entscheidenden Treffer zum 29:31, der gleichbedeutend mit der Auftaktniederlage der Eupenerinnen war. Dass es noch einmal so spannend werden könnte, damit dürften die Zuschauer zu Beginn des Spiels wohl nicht gerechnet haben. Der KTSV-Kader war ohne Gella Förster, Lauranne Beckers, Jodie Nüchtern, die auf Abireise sind, und ohne die verletzte Iveta Chantraine-Pecinova arg dezimiert. Uilenspiegel hatte im Vorfeld einen frühzeitig unternommenen Versuch des Eupener Vereins, das Spiel zu verlegen, abgelehnt.
Die Schützlinge von Trainer Philipp Reinertz schienen ohne die vier fehlenden Spielerinnen zunächst selbst ein wenig unsicher auf dem Platz. Hinzu kam, dass die Wurfausbeute in der ersten Phase des Spiels hinter den Erwartungen zurückblieb. Gleich drei Mal verhinderte das Gehäuse den ersten Eupener Treffer. Uilenspiegel hingegen konnte gleich zwei Mal treffen, ehe Deborah Laschet, den ersten Eupener Treffer in der 2. Division erzielen konnte. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3:3 durch Kaye Kriescher lief bei Eupen nicht mehr viel zusammen. Neun Minuten lang gab es keinen Eupener Treffer mehr zu verzeichnen. Die Gäste aus Antwerpen bauten den Vorsprung auf fünf Tore aus, und die Rot-Weißen schienen fast schon ein wenig ratlos.
Eupener Führung in der 40. Minute hatte nicht lange Bestand.
Abhängen ließ sich die Reinertz-Sieben aber nicht und verkürzte den Rückstand in der 20. Minute auf drei Tore, 6:9. Es war vor allen Dingen Catherine Reinertz, die für Torgefahr sorgte. Die Schwester des KTSV-Trainers war an diesem Abend die torgefährlichste Frau beider Mannschaften mit insgesamt 15 Treffern. Die Reinertz-Tore halfen aber erst einmal nicht, wieder für mehr Spannung auf dem Platz zu sorgen. Mit 9:13 ging es in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel drehten die Weserstädterinnen auf und übernahmen nach 40 Minuten zum ersten Mal die Führung in der Halle vom Stockbergerweg, 17:16.
Auch Eupens neue Schlussfrau Paule Portier, die während der zweiten Halbzeit den Kasten hütete, war nun ein starker Rückhalt für ihre Vorderleute, auch wenn sie gegen die oft frei zum Wurf kommenden Gästespielerinnen keinen leichten Stand hatte. Das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Zehn Minuten vor dem Ende schien die Entscheidung zugunsten der Gäste zu kippen, 24:27. Fünf Minuten später keimte dann nach dem 15. Treffer von Catherine Reinertz noch einmal Hoffnung auf (26:27), die letztendlich aber unerfüllt blieb. Mitentscheidend dafür war sicherlich auch der hohe Kräfteverschleiß, der sich gerade in der Schlussviertelstunde bei nur acht KTSV-Feldspielerinnen bemerkbar machte. Auch ohne die vier potenziellen Stammspielerinnen hinterließ die Reinertz-Sieben als Serienneuling einen guten Eindruck zum Saisonauftakt, der einiges für den restlichen Saisonverlauf erwarten lässt. (buck)
KTSV Eupen: Julia Kautz, Paule Portier – Deborah Laschet (4), Kaye Kriescher (3), Jil Reuter, Elisabeth Müller (2), Luisa Werner (1), Catherine Reinertz (15), Nadine Cüpper (3), Marie Kever (1)