Mit viel Siegeswillen kam die Eupener Sieben ins nahegelegene Sittard zum letzten BENE-League Spiel der laufenden Saison und wollte sich dort mit einem Auswärtssieg verabschieden. Die guten Vorsätze konnten leider nicht in Taten umgesetzt werden und man trat die kurze Heimreise mit einer Niederlage in Höhe von 38-30 an.
Die Eupener Herren traten die Reise nach Sittard ohne Kim Schröder (beruflich verhindert) und leider auch ohne Geoffrey Lahonda (Knieverletzung im Abschlusstraining, ein MRT nächste Woche wird Aufschluss geben über den Befund) an. Ein herber Rückschlag für das Team und für die Moral, da mit ihnen die beiden Stammspieler auf der rechten Angriffseite fehlten. So mussten Mikka Förster und Arthur Kubacki ran und für Ersatz sorgen.
Die Gäste legten eine guten Start hin, Bartosz Kedziora und Thomas Mormont, gefolgt von Jérôme Majean, ließen es beim 2-4 gut angehen. Eupen schien gut im Spiel zu sein, die Lions schlossen aber immer schnell auf und übernahmen beim 6-5 dann erstmals die Führung, die sie in der Folgezeit nicht mehr aus den Händen geben sollten. Zusehends wurde den Zuschauern klar, dass die Gastmannschaft aus Ostbelgien sich mehr direkte Fehler erlaubte als der Gastgeber. Wir ließen es an der notwendigen Härte in der Abwehr fehlen. Die Lions hatten öfters zu leichtes Spiel im Eins gegen Eins, um noch zum Abschluss zu kommen.
Eupen hielt gegen. Regisseur Bartosz Kedziora behielt in seiner gewohnten Art und Weise die Ruhe und baute das Eupener Spiel weiter auf. Mitte der 1. Halbzeit wuchs der Vorsprung auf 4 Tore an (11-7). Man konnte bereits Schlimmeres befürchten. Doch auch unser heutiger Gegner machte Fehler, die wir ausnutzen konnten, um Tor um Tor bis zum 12-12 wieder auf Tuchfühlung zu kommen. Trotz mehrerer Zeitstrafen gegen die Lions, in denen man daraus Profit ziehen sollte, gelang uns das leider nicht. Wir gaben sogar einige Male durch technische Fehler und Fehlwürfe den Ball unachtsam dem Gegner, der uns mit erfolgreichen Tempogegenstößen bestrafte.
So kam es, dass wir erneut ins Hintertreffen gerieten. Im Team wurden verschiedene Positionen geändert, doch allzu viele Varianten ließ Jean-Luc Grandjean an diesem Abend nicht zu. Luca Lanchava und Thomas Mormont wechselten sich am Kreis ab, wobei letzterer etwas Pech im Gegenstoß hatte und 2x vergab. Die Hereinnahme von Max Schunck ins Tor erwies sich als die beste Lösung, da er von Beginn an ein guter und sicherer Rückhalt war.
Bis zur Halbzeit war der Vorsprung erneut auf 3 Tore angewachsen (20-17).
Schnappschüsse vom Spiel
Im 2. Abschnitt zeigte Kembit Lions, dass sie mehr auf Sieg spielten als ihr Gast aus Eupen. Sowohl in der Abwehr wurde kollektiver und aggressiver gespielt als es Eupen heute Abend zu tun in der Lage war, als auch im Angriff, wo sie sich sehr schnell und agil bewegten. Schade, dass man zu wenig Siegermentalität in den Eupener Reihen spüren konnte. Nach wenigen Spielminuten stand es 25-19. die Kluft wurde größer und Eupen fand, trotz guter Ansätze, nicht die richtigen Mittel, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen. Bei Eupen sahen viele Tore nach harter Arbeit aus, wohingegen das Spiel der Lions flüssiger und stimmiger aussah. Kian Wudtke konnte als 2. Mann hinter Damian Kedziora den Beweis antreten, dass man auf ihn auf Linksaußen setzen kann, und steuerte 3 schöne Tore bei.
Die restliche Bank mit Stijn Joosten, Noah Bartholemy und Dennis Vlijm wurde zum Zuschauen verdammt. Vielleicht hätten wir von ihnen heute neue Impulse sehen können, doch dazu kam es nicht. So mussten die mitgereisten Eupener Fans den Leistungsunterschied auf der Anzeigetafel mit bis zu 8 Toren anwachsen sehen (36-28). Max Schunck konnte Schlimmeres durch seine Paraden verhindern.
Am Ende war es eine deutliche und verdiente 38-30 Niederlage. Der dezimierte Kader trug sicherlich dazu bei, so haben wir es heute verpasst souveräner und selbstsicherer aufzutreten. Körpersprache und Leistung gingen heute aufs Konto der Kembit Lions. Sie sicherten sich somit den heißersehnten Platz unter den Final Four Teilnehmern. Da im Parallelspiel Bocholt gegen Bevo verlor, wurde der 8. Tabellenplatz eh unerreichbar für Eupen. Als kleines Trostpflaster wurde Max Schunck als „Man of the Match“ des Eupener Teams gewählt.
Jetzt heißt es die kommenden 3 spielfreien Wochen bestmöglich zu planen. Kein Meisterschaftsspiel, kein Spielrhythmus, und erst wieder am 30.03 das Pokalfinale. Eine sehr seltsame Saisonplanung des belgischen Handballverbandes. Nicht immer nachzuvollziehen, was hier als sinnvoll angesehen wird. Hoffen wir, dass wir uns jetzt ideal auf die kommenden wichtigen Aufgaben vorbereiten können.