Ein verpasster Start ins Spiel hingelegt, eine super Moral gezeigt, den Gegner nervös gemacht und am Ende fehlte nicht mehr viel. KTSV Herren verlieren 27-31 gegen den Pokalsieger, Landes- und BENE-League Meister denkbar knapp nach einem mitreißenden und mit offenem Visier geführten Meisterschaftsspiel.
Am ungewohnten Donnerstagabend lud die KTSV den Serienprimus der BENE-League zum 7. Spieltag ein. Eine sehr gut besuchte Halle empfing die Kontrahenten.
Sezoens Achilles Bocholt ließ bereits im Vorfeld des Spiels durchblicken, dass sie der Heimstärke von Eupen und dem lautstarken Publikum konzentriert und vorbereitet entgegentreten wollten. So konnten wir einen sehr stark aufspielenden Meister in der ersten Viertelstunde erleben. Ihr berüchtigtes Umschaltspiel, das bei jedem Ballgewinn und bei jedem Gegentor konsequent durchgezogen wurde, konnte man hautnah erleben. Das war Handball auf ganz hohem Niveau, mit extrem schnellen und hoch präzisen Angriffen. Jede Unachtsamkeit der Gastgeber wurde anfangs erfolgreich abgestraft. Von einem 1-1 kam Bocholt schnell auf einen kleinen Vorsprung. 3-7 nach 13′ und im weiteren Verlauf wuchs der Unterschied auf bis zu 10 Tore an (7-17).
Erneut ein Spiel, wo sich unsere Sieben schwer tat, sich auf den Gegner einzustellen und um die geeigneten Mittel zu finden. Bartosz versuchte mehrere Spielvarianten mit seinen Nebenleuten. Es dauerte zu lange bis der Knoten platzte und die ersten guten Spielzüge gefunden wurden. Thomas am Kreis zeigte eine starke Leistung und konnte einige schöne Anspiele in Tore umsetzen. Geoffrey wirbelte von der Außenposition, lief ein, machte Unruhe in der Bocholter Abwehr. Unsere Anfangsnervosität legte sich allmählich und wir kamen besser ins Spiel.
Dazu gesellten sich 2 Unparteiische, die diese Bezeichnung am gestrigen Abend nicht verdienten. Zu oft gab es strittige Szenen, die auf beiden Seiten des Spielfeldes für Kopfschütteln sorgten. Leider zu oft auf Eupener Seite, wenn man bedenkt in den ersten Minuten 3 Tore aberkannt zu bekommen. Will man das BENE-League Niveau nachhaltig auf einem hohen Level halten, muss sich nicht nur die Leistung der Teams steigern, sondern auch die der Schiedsrichter, die wie bereits gesagt, die Empörung der zahlreichen Zuschauer auf sich zogen. Das war nicht förderlich in einem nervösen und aggressiv geführten Spiel. Bis zur Halbzeit kam Eupen wieder etwas an Bocholt heran und konnte auf 11-18 verkürzen. Sollte es ein ähnlicher Krimi werden wie am letzten Samstag?
In der 2. Halbzeit war Eupen am Drücker, schnell waren 2-3 Tore Rückstand aufgeholt durch Jérôme, Damian und Thomas (15-19 in der 37. Minute des Spiels. Bocholt wurde sichtlich nervöser und der Beweis wurde angetreten, dass auch Topmannschaften Fehler unterlaufen. Die 2. Garde, die Trainer Boiten teils aufs Parkett beorderte verwarf gegen Max, der für Brian ins Tor kam. Sie machten technische Fehler oder fielen ins Zeitspiel hinein. Die Halle stand erneut Kopf. Während 10 Minuten konnte der Abstand zum Meister auf 4 Tore gehalten werden, keiner konnte seine Position grundlegend verbessern. Es entstand ein äußerst attraktives Spiel von 2 Teams, die sich nichts zu schenken hatten. Leider schlich sich auch in Eupen der Fehlerteufel ein und einige gute Chancen wurden nicht genutzt, oder es waren erneut die Schiedsrichter, die das Spiel teilweise zerpfiffen.
Eupen pfiff zum Gegenangriff
Warum wird ein Zeitspiel nach 2 Pässen nach einer genommenen Auszeit angezeigt? Entscheidungen, die selbst Handballkenner gestern daran zweifeln ließen, ob die Offiziellen ihrer Sache sicher waren. Eupen kam ran durch Tore von Bartosz, Damian und Geoffrey, beim Stande von 26-28 in der 54. Minuten war die Hoffnung groß den Erfolg, den man gegen Sporting Pelt erzielt hatte, zu wiederholen. Das Publikum war wieder Mal der 8. Mann/Frau und feuerte an, was das Zeug hielt. Leider konnten wir 2 gute Chancen nicht verwerten und Bocholt im Gegenzug erhöhte auf 3 Tore wenige Sekunden vor dem Spielende. Beim Abpfiff stand ein 27-31 auf der Anzeigetafel.
Das Spiel war in 2 Abschnitten unterteilt. Eine erste Halbzeit, die deutlich und zurecht an Bocholt ging, die uns unsere Grenzen aufzeigten, wo wir aber noch nicht im Spiel waren. Und eine 2. Halbzeit, die wir bestimmten und Bocholt in Bedrängnis brachten. Gegen so einen Gegner muss eigentlich alles passen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Trotz Startschwierigkeiten, die es jetzt gilt genau zu analysieren, warum es dazu kam, bleiben wir am Gegner dran und zeigen Moral und Kampfgeist. Potential ist im Team, es liegt am Trainerstaff, das aus allen herauszukitzeln, damit man auch ein Spiel über 60 Minuten konzentriert und fokussiert bestreiten kann. Dann nämlich wird es jeder Gegner schwer haben in der Eupener Halle zu bestehen.
Es spielten und trafen für die KTSV Eupen: Brian Dormann, Max Schunck, Bartosz Kedziora (5), Damian Kedziora (4), David Denert (2), Kian Wudtke, Mikka Förster, Kim Schroeder, Stijn Joosten, Noah Bartolemy, Arthur Kubacki, Geoffrey Lahonda (3), Luka Lanchava, Jérôme Majean (8), Thomas Mormont (5)