KTSV Eupen - Handball in Eupen und Ostbelgien

Bei sommerlichen Temperaturen verschlug es unsere Herren zum wallonischen Nachbarn zum ersten Spiel der Endrunde um den Titel des Belgischen Meisters sowie um den Absteiger aus der Super Handball League. Die nächsten 5 Spiele entscheiden über Glück oder Unglück. Jetzt kommt es auf jeden Punkt an, der in der Endabrechnung wichtig sein wird, um nicht Letzter zu werden.

Das Aufeinandertreffen beider Kontrahenten aus dem Hinspiel der SHL wird Visé zwar noch deutlich in Erinnerung sein, doch hat der Auswärtssieg der Eupener keinen Einfluss auf die Final Four Teilnahme gehabt. Unsere heutiger Gegner wurde letzte Woche Vizemeister der SHL hinter dem Klassenprimus aus Bocholt (7x Meisster der SHL ehemals BNL).

Was war heute drin? Ein Sieg stand nicht auf der Agenda, wohl eher sich gut präsentieren und viel Spielpraxis aller Spieler bekommen, um die entscheidenden Spiele zu Hause zu gewinnen.

Gastgeber Visé musste auf die Dienste ihres Kreis Yves Vancosen heute verletzungsbedingt verzichten. Wir hingegen mussten auf Kim Schoreder und David Denert verzichten.

Los ging es mit Damian, Noah, Jérôme, Kian, Geoffrey, Thomas und im Tor Max.  Bartosz begann nicht, er war unter der Woche krankheitsgedingt abwesend. Eupen und Visé leisteten sich beide zu Beginn 2 Fehlwürfe, bei denen sich die Torhüter direkt in Szene setzen konnten. Visé eröffnete das Spiel mit dem 1-0.

Eine erste Zeitstrafe gegen uns ermöglichte Visé auf 4-1 zu erhöhen, durch Gegentreffer aufs leere Tor. Damian kam zum 4-2 nach 5 langen Minuten ohne Eupener Tor.

Wir waren mittlerweile gut im Spiel angekommen, zeigten ein gutes Abwehrverhalten und ließen den Ball vorne gut laufen. Noah übernahm das Ruder im Mittelaufbau, versuchte die Lücke für seine Mitspieler zu finden. Beim Stand von 8-4 waren wir gezwungen die erste Auszeit zu nehmen, einige dumme Patzer hatten sich ins Spiel eingeschlichen. Das kann man sich gegen Visé nicht erlauben. Jetzt kam Bartosz zum Einsatz.

Der daraus resultierende Siebenmeter wurde sicher von Damian gesetzt. Einige Offensivfehler von Eupen wurden konsequent von den Schiedsrichtern geahndet. Es war schwer durch die kompakte gegnerische Abwehr zu Chancen zu gelangen, was oftmals ins Zeitspiel führte. Unser Gegner erlaubte sich ebenfalls zu viele technische Fehler, die dem ganzen Spiel ein wenig den Rhythmus und die Qualität nahm (10-6 22‘). Eupen hätte hier mehr Profit draus schlagen müssen. Sid setzte sich am Kreis durch, bevor es ihm Noah nachmachte zum 10-8. Der eingewechselte Youri vereitelte einen der mittlerweile 5 Strafwürfe. Bis zur Halbzeit mühten wir uns redlich, um mit dem 2. Treffer von Sid mit einem 13-9 in die Kabinen zu gehen.

Halbzeit 13-9

Heute ist auf jeden Fall Visé zu schlagen, was sollte das Rezept in Abschnitt 2 sein?

Es ging mit einem 1-1 los, der 4 Tore Unterschied blieb bestehen. Max war heute gut aufgelegt und hielt einige tolle Bälle, auch mit dem Kopf. Wir hielten so unseren Kasten sauber und verkürzten auf 14-12 in der 37. Minute. Und noch besser, Max traf aus seinem Kreis ins leere Tor von Visé zum 14-13. Es war wieder Luft und Lust im Spiel. Trotzdem mussten wir mit ansehen, wie beste Chancen von den Unparteiischen abgepfiffen wurden. Nicolas Plessers im Tor von Visé hat uns noch nie gelegen, er stand zu oft richtig und hielt Visé in Führung (16-14 42‘). Genau diese Bälle brauchten wir, um dran zu bleiben. Wir steckten nicht auf, zeigten Moral und Kampfgeist. Durch eine doppelte disziplinarische Bestrafung eines Reservespielers von Visé kamen wir zu 4 Minuten Überzahlspiel (17-15). Max war zur Stelle und hielt, so wie Damian und Bartosz mit einem Kempa Tor. Es war jetzt Stimmung im Spiel. Eine Auszeit von Goran sollte Ordnung und die richtige Taktik für die kommenden Minuten bringen. Geoffrey ließ sich nicht bitten und traf zum Anschlusstreffer.

Das Spiel war noch lange nicht entschieden. Wir mussten dran bleiben und unsere Chancen jetzt nutzen. Aber Visé zeigte, wie es ging, 2 vermeintlich leichte Rückraumwürfe zum 20-17 ließ den Vorsprung erneut auf 3 Tore anwachsen. Youri vereitelte seinen 2. Strafwurf und unser Gastgeber legte gefühlt noch eine Schippe Härte in seine Abwehrarbeit. Es wurde sehr schwer durch das Abwehrbollwerk zu kommen (20-18). Goran wechselte den 7. Feldspieler ein, eine umstrittene Taktik, aber Noah verkürzte, genauso wie im nächsten Angriff Geoffrey (21-20 57‘). Wir legten alles in die Waagschale und glichen erstmals zum 21-21 aus, in der 58. Minute. Jetzt war Taktik auf beiden Seiten angesagt, wer hier jetzt trifft, gewinnt. Uns sollte ein Unentschieden reichen. Ein letztes Tor von Visé und ein Fehlwurf von Eupen besiegelten das 22-21. Eine bittere Niederlage, wenn man bedenkt, wie wir uns herangekämpft haben. Ein Punkt hätte uns sicherlich gut getan. Schade das unsere Arbeit am Ende nicht belohnt wurde.

Sasja Antwerpen unterlag in ihrem ersten Spiel bei Sporting Pelt mit 34-24. Es bleibt spannend.

Endstand 22-21

Fotos vom ersten Endrundenspiel in Visé (Fotos: Bernd Rosskamp)