Das Plan B im Eupener Sportzentrum ist seit mehreren Monaten Geschichte. Seitdem ist die Cafeteria am Stockbergerweg ungenutzt, zumal die Zukunft des Komplexes nach der Verlegung des Hallenbades noch nicht abschließend geklärt ist. Die KTSV Eupen macht aus der Not nun eine Tugend. Sie übernimmt die Räumlichkeiten und macht aus diesen ihr langersehntes Vereinsheim.
„Wir wollen keine Wirtschaft sein, sondern ein Vereinsheim, das Treffpunkt für alle Klubmitglieder ist, wo Vorstandsversammlungen und Mannschaftssitzungen stattfinden und das zu den Spielen der ersten Herren- und der ersten Damen-Mannschaft für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird“, präzisiert KTSV-Präsident Marc Wagner.
Der 39-Jährige hat im Mai dieses Jahres die Nachfolge von Istvan Vaessen an der Spitze des Handballvereins angetreten. Dieser startet Anfang September mit einem Dutzend Teams in die neue Saison. Die ersten Mannschaften gehen beide mit Ambitionen in der 2. Division in die Meisterschaft.
Schon vor der Vergabe der Konzession an Andy Haselbach (Plan B) hatte der Verein einen formlosen Antrag auf Übernahme der Cafeteria eingereicht. „Wir wollten damals ein Zeichen setzen und einfach unser Interesse signalisieren“, blickt Marc Wagner fünf Jahre zurück. Da die Stadt als Eigentümerin damals aber noch einen Wirten im klassischen Sinne suchte, kam die KTSV nicht zum Zuge.

Präsident Marc Wagner: „Das Ganze ist für uns eine große Chance, auch wenn sie zeitlich begrenzt ist.“
Die Handballer unternahmen Anfang dieses Jahres einen zweiten Anlauf und der Stadtrat vom 26. Juni 2019 genehmigte dann den Mietvertrag für die Cafeteria im Obergeschoss des Sportkomplexes Stockbergerweg 5. „Angesichts der anvisierten Neugestaltung des Sportareals ist es nicht angebracht, einen langfristigen Konzessionsvertrag mit Dritten abzuschließen. Der Stadt ist jedoch daran gelegen, dass der Ausschankbetrieb bis zur Inangriffnahme der Arbeiten zur Neugestaltung des Sportareals aufrechterhalten bleibt“, hatte Sportschöffe Werner Baumgarten (SPplus) erklärt. Unterschrieben ist der Mietvertrag noch nicht, doch haben sich viele Vereinsmitglieder und Freunde des Klubs unter der Koordination von Jürgen Falter bereits eingebracht, um den Räumlichkeiten neuen Glanz zu verleihen.
Vieles sieht nach den ersten Arbeiten zwar schon gut aus, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. „Optisch ist zwar vieles schon in Ordnung, doch muss die Technik noch nachziehen“, so Wagner.
Als nächster Handwerker muss ein Elektriker anrücken. Dann erwartet die KTSV die Brauerei Haacht für die Zapf- und Kühlanlagen und abschließend erhält der Raum auch einen neuen Bodenbelag sowie eine neue Wandverkleidung im Thekenbereich. „Da die Investition möglicherweise nur für einige Jahre ist, wollen wir diese überschaubar halten“, so der Präsident. Noch einiges gibt es zu tun, da der 1972 eröffnete Bau seine maroden Stellen hat, wie ein Eimer als Regenauffangbecken in der Vorhalle verdeutlicht.
Geld zu verdienen sei nicht das primäre Ziel des Vereins. „Das erste Jahr dient, um die Investition wieder reinzuholen. Wichtig ist für uns, dass wir es anständig und sauber machen und wir uns mit niemandem mehr über Termine einigen müssen. Wenn dann noch etwas hängen bleibt, ist dies umso besser. Das Ganze ist für uns eine große Chance, auch wenn sie zeitlich begrenzt ist. Wir gehen von fünf oder sechs Jahren aus. Dann müssen wir weitersehen“, stellt Wagner klar.
Der Verein mietet „nur“ den ersten Raum, einen Küchenraum, einen Lager- und Kühlraum und die Außenterrasse an. Nicht einbezogen ist der Raum mit Blick auf das frühere Hallenbad und die ehemalige Heimat des Eupener Billardklubs.
Los geht es am 7. September mit dem ersten Spiel der ersten Herren-Mannschaft. „Wir haben uns bemüht, die Spiele der Herren und Damen am selben Tag zu bestreiten, doch ist uns das nicht immer gelungen, so unter anderem am ersten Spieltag“, berichtet Wagner, der so den Personalaufwand in Grenzen halten will. Betrieben werden soll der Ausschank von Vereinsmitgliedern.
Besucher der Jugendspiele werden dank eines Kiosks bedient werden können.
Bei den Spielen der Jugendmannschaften wird der Kioskbetrieb der vergangenen Monate fortgesetzt. Hierfür wurde in einem angegliederten Raum ein Fenster mit Blick auf den Halleneingang geschaffen, durch das die Gäste bedient werden können. Hier werden Eltern weiter im Einsatz sein und gleichzeitig einen Blick auf das Geschehen in der Halle werfen können.
200 Mitglieder zählt die KTSV Eupen. Die Halle am Stockbergerweg, die man sich mit den Rhönradturnern teilt, stößt im Trainingsbetrieb damit an ihre Grenzen. Daher trainieren verschiedene Mannschaften in der Pater-Damian-Schule beziehungsweise in der Ketteniser Halle.
Wenn man am 7. September die ersten externen Gäste empfängt, soll auch der Eingangsbereich im Erdgeschoss einen neuen Anstrich erhalten haben, damit auch der erste Eindruck beim Betreten des Vereinsheims schon ein guter ist.
Quelle: grenzecho.net