Die KTSV Herren hatten sich sehr viel vorgenommen, haben das erste ganz wichtige Endspiel, um den Klassenerhalt in der BENE-League, gut vorbereitet und sich darauf fokussiert. Die zahlreichen Zuschauer in der neuen E-Technik-Arena am Stockbergerweg bekamen ein kampfbetontes Spiel zu sehen, das handballerisch kein Leckerbissen war, wo sich beide Kontrahenten nichts schenkten, wo es ebenfalls 2 unsichere und glücklose Schiedsrichter zu beklagen gab und wo am Ende das Spiel für Eupen glücklich mit einem 34-34 Unentschieden ausging.
Die KTSV Eupen legte einen Bilderbuchstart hin und lag nach nicht mal 2 Spielminuten mit 2-0 in Führung. Izegem, das sich in der letzten Woche von ihrem Cheftrainer getrennt hatte, zeigte Reaktion und blieb dran, glich postwendend aus. Es begann, was keiner im Eupener Lager erhofft hatte, ein Kopf an Kopf Rennen, ein Spiel aufs Messers Schneide. Eupen legte vor, Izegem glich aus. Keiner konnte am gestrigen Abend das Heft komplett in die Hand nehmen.
Eine unnötige doppelte Zeitsrafe gegen die beiden Kedziora Brüder, dazu kurz darauf eine erneute für Jérôme Majean, nutzte Izegem eiskalt aus, um erstmals beim Stande von 7-8 in Führung zu gehen. Ihr Spielmacher, Tore Stan Devos, setzte seine Nebenleute in Szene oder war selber sehr treffsicherer Schütze. Er alleine verbuchte 14 der 34 Tore auf sein Konto. Unverständlich warum er nicht zeitweilig indivdiuell oder etwas höher gedeckt wurde, um seinen Aktionsradius etwas zu stören und einzuschränken. Eupen hielt an ihrer defensiven 6-0 Deckung fest.
Die schwache Eupener Abwehr bekam den gegnerischen Rückraum nicht in den Griff, der entweder selbst werfen konnte oder den Kreisläufer fand. So war es nicht verwunderlich in der 23. Spielminute mit 11-15 hinten zu liegen. Es musste reagiert werden. Trainer Jean-Luc Grandjean brachte etwas Abwechslung ins Spiel mit Kian Wudtke, Mikka Förster und Noah Bartholemy, die sich auch direkt in die Torschützenliste eintrugen. Eupen verzettelte sich im Angriff in zu viele eins gegen eins Situation und suchte zu viel den Weg an den Sechsmeterkreis, Rückraumwürfe – Fehlanzeige. Leider auch zu oft glücklos.
Dazu gesellte sich noch das Pech vom Siebenmeterpunkt, wo Damian und Bartosz Kedziora jeweils eine Großchance verpassten. Bis zur Halbzeitpause war aber Eupen wieder etwas fordernder und erzwang durch eine 7m Parade von Max Schunck und ein paar schnellen Gegenangriffen über Thomas Mormont und Kian Wudtke ein 16-16 Pausenstand.
Halbzeitstand 16-16 - Es war noch alles drin
Die 2. Halbzeit wurde wie in der 1. Halbzeit mit denselben Spielern begonnen. Izegem eröffnete mit dem ersten Treffer zum 16-17. Was wir bereits in Abschnitt eins gesehen haben, wurde jetzt weitergeführt. Eupen und Izegem wechselten sich munter ab. Mal war Eupen vor, mal war es Izegem. Man spürte förmlich allen Akteuren an, um die Wichtigkeit des Spiels. Devos war weiterhin der absolute Dreh- und Angelpunkt von Izegem. Er machte das Spiel, verteilte die Bälle oder traf selber. Als er für einige Minuten ausgewechselt wurde, kam ihr Spiel etwas ins Stocken.
Eine der wenigen Schlüsselszenen war die 2 Minuten Zeitstrafe gegen Izegem wegen Wechselfehler, aus der wir keinen Profit schlagen konnten, um uns abzusetzen und lagen somit weiterhin mit 1 Tor dahinter (28-29).
In den letzten 4 Spielminuten beim Stande von 31-32 hielt es keinen Eupener Supporter mehr auf den Bänken der Tribüne, es wurde geschrien, angefeuert, gerufen, gepfiffen, getrommelt, was das Zeug hielt. Der Stockbergerweg, die neue E-Technik-Arena der KTSV Eupen, bebte und wurde erneut zum Hexenkessel.
Damian Kedziora verwandelte sicher einen Strafwurf zum 32-32 und die Spannung war kaum auszuhalten. Ein Fehltritt und eine Heimniederlage sollte hier auf keinen Fall herauskommen. Alle Kräfte wurden mobilisiert und Thomas Mormont sowie Jérôme Majean hielten gegen und machten den 34-34 Ausgleich, der zugleich auch der Endstand war.
Ein Unentschieden ist nicht die gewünschte Ausgangslage für die weiteren 3 Play-Off Spiele, ist aber zumindest die Chance weiterhin im Rennen um den sicheren Verbleib in der BENE-League zu bleiben. 1 Punkt aus 2 Spielen wird nicht ausreichen. Es muss ein Sieg her. Am kommenden Samtag steht mit HUBO Handbal der nächste Gegner in der E-Technik-Arena. Sie haben ihr 2. Spiel verloren, stehen mit dem Rücken zur Wand und belegen aktuell den letzten Platz in der Tabelle mit 0 Punkten. Das wird sicherlich ein sehr heißer Tanz am Samstag den 27.04 um 20 Uhr 15. Also den Termin bereits vormerken und in die Halle kommen.
Es spielten und trafen für die KTSV Eupen: Brian Dormann, Max Schunck, Damian Kedziora (10), Bartosz Kedziora (3), Jérôme Majean (7), David Denert (1), Noah Bartholemy (2), Stijn Joosten, Thomas Mormont (6), Luka Lanchava (1), Kian Wudtke (1), Mikka Förster (1), Denis Vlijm, Arthur Kubacki (2)