GE: Denert hält den Aufstieg fest: KTSV Eupen gelingt historisches Meisterstück

Meister! Aufstieg! Die KTSV Eupen schreibt Geschichte und krönt sich zum Champion in der 1. Handballdivision. Dank eines unfassbaren, dramatischen und spektakulären 27:27-Unentschiedens im Saisonfinale bei Sasja Antwerpen steigt sie zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die BeNe-League auf.

von Tim Fatzaun

Er lebe hoch! Die Eupener feiern Trainer Mariusz Kedziora. | Foto: Mirsamir Salahov

Die KTSV nutzte ihren tabellarischen Vorteil, den sie sich in der vergangenen Woche über einen Kantersieg gegen Izegem erarbeitet hatte. Demnach reichte ihr nur noch ein einziger Punkt zum historischen Aufstieg in die belgisch-niederländische Serie.

Sasja HC 27:27 KTSV Eupen

Die Gäste, von rund 100 Fans aus Eupen begleitet, erwischten einen klaren Fehlstart in die Partie. Die ersten drei Angriffe verliefen erfolglos, dann knallte Jérôme Majean den Ball zum ersten Treffer in die Maschen (1:1, 4.). Insgesamt agierte Eupen extrem nervös, leistete sich viele technische Fehler und biss sich zudem an Sasjas starkem Abwehrblock die Zähne aus (3:6, 9.). Früher als erhofft musste David Denert im Mittelaufbau aushelfen. Dennoch wuchs der Zwischenstand zeitweise bis auf fünf Tore an (8:13, 20.).

Gegen Ende der ersten Halbzeit kämpfte (und das ist wahrlich das richtige Wort) sich die KTSV besser in die Partie hinein. Denert erzielte das 11:13 (28.), doch zur Pause führte Sasja mit drei Treffern Vorsprung (15:12).

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich kaum Besserung, nach einer Dreiviertelstunde stand es 22:18 für die Flamen. Sid Hartel brachte Eupen per Tempogegenstoß auf 20:23 heran (48.). Nun schlich sich auch bei Sasja der Chancenwucher ein. Damian Kedziora (Siebenmeter) und Thomas Mormont trafen zum 22:23-Anschlusstreffer (51.). Denert im Kempa-Zusammenspiel mit Philippe Cnyrim warf den Ausgleich – und Damian Kedziora zur allerersten Führung überhaupt (25:24). Die Halle in Antwerpen entwickelte sich zum Tollhaus mit Ohrenschmerz-Risiko.

Dann aber zog Sasja wieder vorbei (27:25, 58.). Eine halbe Minute vor dem Ende glich Cnyrim wieder aus (27:27) – und Denert hielt den letzten Angriff fest: Eupen steigt als Meister auf!

Jean-Luc Grandjean beerbt Kedziora/Vaessen als Cheftrainer.

Unabhängig vom Saison-Resultat meldeten die Eupener nun auch Vollzug auf der Trainerbank: Jean-Luc Grandjean heißt der Mann, der ab September an der Seitenlinie die Kommandos geben wird.

Grandjean ist gerade im Lütticher Raum ein großer Name. Seine Karriere begann der damals 16-Jährige bei JS Herstal, ehe es ihn acht Jahre später zu Initia Hasselt zog. Von da an verbrachte er seine gesamte spielerische Laufbahn in Hasselt und beim HC Herstal. Mit beiden Vereinen krönte er sich insgesamt fünfmal zum Landesmeister und dreimal zum Pokalsieger. 1994, im Trikot von Initia Hasselt, wurder er zudem als Handballer des Jahres ausgezeichnet.

Jérome Majean beim Wurf. | Foto: Mirsamir Salahov

1996 begann Jean-Luc Grandjean seine zweite Karriere als Interim- und später als Cheftrainer in Herstal, bis 2002 war er dabei auch noch auf der Platte aktiv. Dann hängt er seine Handballschuhe an den Nagel, kehrte ein Jahr später aber als Trainer wieder zum HC Herstal zurück. Zur Saison 2009-10 fusionierte der Klub mit ROC Flémalle, Grandjean behielt seinen Trainerposten.

2013 zog es den mittlerweile 51-Jährigen zurück nach Hasselt, wo er 2014 das „Triple“ aus Meisterschaft, Pokal und Benelux-League gewann. Zwischen 2015 und 2020 legte der dreifache Familienvater eine Pause ein, ehe BeNe-Ligist Handbal Tongeren ihn als neuen Coach vorstellte. Mit den Limburgern erreichte er in der aktuellen Saison das Pokalfinale, wo sie Anfang April Favorit Bocholt mit 31:35 unterlagen. Im Sommer fusioniert Tongern mit Hasselt, diesen Zusammenschluss wird Grandjean jedoch nicht mitmachen. Ihn zieht es nun zur KTSV Eupen

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