Das Demospiel der Rollstuhlhandballer des Lütticher Vereins Cap2Sports wurde zu einem würdigen Opener vor dem BENE-League Spiel der KTSV Eupen gegen Hubo Handbal.
Wie bereits in der lokalen Presse und auf allen sozialen Medien im Vorfeld angekündigt, kamen die zahlreichen Zuschauer auf ihre Kosten, als es zum ersten Mal ein Handball Rollstuhlspiel am Stockbergerweg zu sehen gab. Nicht nur die KTSV Verantwortlichen mussten staunen mit welcher Intensität und mit welchem Einsatz es dieser Sportart zur Sache geht, sondern auch alle anderen Zuschauer gleichermaßen. „2×25 Minuten sitzend in einem Sportrollstuhl, nur mit der Kraft aus Armen und Schultern diese Leistung abrufen, ist sehr beeindruckend,“ war Guido Königshoven vom Vereinsvorstand begeistert. „Es wird sich nichts geschenkt, da wird selbst in einem Demospiel Härte, Taktik und Siegeswille an den Tag gelegt“, führt er fort.
Die Spieregeln sind nicht „so unterschiedlich“ zum klassischen Handball, es gibt den 6m Kreis, es gibt Fouls, es gibt Passivspiel, es gibt Stürmerfoul, u.v.m. Selbst Karambolagen müssen die Spielerin in Kauf nehmen, es wird um jeden Ball gekämpft. Größter Unterschied ist, dass Männer wie Frauen gemeinsam in einem Team spielen dürfen. Ebenso sind nicht alle Spielerinnen und Spieler am Rollstuhl gesundheitlich gebunden, denn sowohl gehbehinderte als auch nicht behinderte Personen dürfen sich dem Sport anschließen. Ein wahres Beispiel von Inklusion.
Nach intensiven und tollen 50 Spielminuten war es auch schon vorbei. Das Publikum lobte die Leitung mit tosendem Applaus und war sichtlich beeindruckt. Angesprochen auf eine mögliche Rollstuhlabteilung bei der KTSV Eupen gestand Eupens Präsident Marc Wagner: “Eine tolle alternative Sportart zum Handball ohne Handicap, sicherlich ein Traum und eine Möglichkeit in Zukunft so etwas auf die Beine stellen zu können. Doch gibt es noch erhebliche Hürden in der Eupener Infrastruktur für Behinderte und erst recht, was die potentiellen Hallenstunden angeht. Leider ist das in der aktuellen Situation kaum vorstellbar. Wir wünschen den Cap2Sports aber alles Gute und hoffentlich die lang ersehnte Anerkennung ihrer Sportart vom belgischen Handballverband.“